Papst prüft Vermittlung in Venezula-Konflikt

Papst Franziskus prüft eine mögliche Vermittlung im Konflikt in Venezuela. Nach Venezuelas Präsident Nicolás Maduro richtete nun auch der selbsternannte Interimspräsident Juan Guaidó einen Appell an den Papst.

Guaidó bittet den Papst in seinem Appell um dessen Einsatz, damit es im Land so rasch wie möglich zu freien Wahlen kommt. „Ich wäre glücklich, den Heiligen Vater in unserem Land zu empfangen“, sagte Guaidó im Interview mit dem italienischen TV-Sender Sky TG24 am Donnerstag.

Zu Wochenbeginn hatte Maduro den Papst zur Vermittlung in der venezolanischen Krise aufgerufen. Der Papst prüfe den Willen aller Seiten in Venezuela, einen Dialog zu starten, verlautete am Donnerstag aus dem Vatikan.

Vatikan bereit zu helfen

„Der Papst prüft, ob die Bedingungen für eine Vermittlung vorhanden sind“, sagte der interimistische Papst-Sprecher Alessandro Gisotti nach Medienangaben vom Donnerstag. Ganz grundsätzlich sei der Vatikan bereit, in der Krise zu helfen und zu vermitteln.

Im Machtkampf in Venezuela hatte sich Guaidó vor knapp zwei Wochen selbst zum Übergangspräsidenten erklärt und Staatschef Maduro damit offen herausgefordert.

Kirche übte Kritik an Maduro

Die katholische Kirche in Venezuela spricht sich recht deutlich gegen Maduros Regierung aus. Zuletzt verurteilte die venezolanische Bischofskonferenz die politische Unterdrückung und Menschenrechtsverletzungen in dem südamerikanischen Land.

Guaidó gilt als sehr gläubig. Er studierte an der Katholischen Universität Andrés Bello, erwähnt in seinen Reden immer wieder Gott und bezeichnete die katholische Kirche als fundamentalen Pfeiler seiner angestrebten Übergangsregierung.

religion.ORF.at/APA/dpa