Missbrauch: Schüller fordert Kontrolle in der Kirche

Eine Kontrolle der Mächtigen in der Kirche forderte der ehemalige Generalvikar Helmut Schüller angesichts der Missbrauchsfälle und der Aussagen von Kardinal Christoph Schönborn in einer Dokumentation des „Bayerischen Rundfunks“.

Die Strukturen seien „das ganz große Problem“ der Kirche - nämlich die „fehlende Kontrolle derer, die Macht und das Sagen haben“, so Schüller am Donnerstag in der „ZiB2“. Papst Franziskus müsse eine „menschengerechte Macht-Kontroll-Struktur bauen“.

Die Kirchenbürger - derzeit „ohne Rechte“ - müssten Einschau bekommen, Verantwortliche zur Rechenschaft gezogen werden können, und zwar „inklusive des Papstes“, der die Leitungsverantwortung habe.

Pfarrer Helmut Schüller

APA/Robert Jäger

Helmut Schüller will Rechte für Kirchenbürger

Machtmissbrauch bei Priestern

Die von Schönborn angesprochenen „Strukturen und Systeme, die Missbrauch begünstigen“ beschrieb Schüller damit, dass Priester „sakrosankt“ seien, mit Vollmachten ausgestattet, die viele als Macht missbrauchten, aber ohne Rechenschaftspflicht oder Kontrolle.

Schüller zollte Schönborn Anerkennung für seine aufsehenerregenden Aussagen in der „BR“-Doku: Der Kardinal habe in den vergangenen Jahren immer wieder große Offenheit und mutige Positionen in der Missbrauchs-Debatte gezeigt, aber „das hat eine neue Qualität“.

religion.ORF.at/APA

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