Muslime beanspruchen Klagemauer für sich

Der Präsident des Obersten Islamrats in Jerusalem, Scheich Ikrima Sabri, hat die Klagemauer (Westmauer) in der Jerusalemer Altstadt als islamisches Heiligtum bezeichnet. Für Juden ist die Klagemauer die wichtigste religiöse Stätte.

Die von Muslimen als Al-Burak-Mauer bezeichnete Westmauer sei untrennbarer Teil des Tempelbergs, urteilte Sabri laut Bericht des israelischen Senders Aruz Scheva von Mittwoch in einer Fatwa, einem islamischen Rechtsgutachten. Die Stätte gehöre ausschließlich muslimischen Gläubigen und Muslime akzeptierten keinerlei jüdische Besitzrechte an der Stätte, heißt es laut Bericht in der Fatwa.

DIe Klagemauer in Jerusalem mit vielen Menschen davor

APA/AFP/Yoav Lemmer

Die Klagemauer in Jerusalem ist das zentrale Heilgtum des Judentums

Ferner gebe es keinen jüdischen Bezug zu der Westmauer. Sabri kritisierte laut Sender israelische Renovierungsarbeiten an der Mauer als unzulässig und rief dazu auf, die Stätte nicht mit ihrem hebräischen Namen zu bezeichnen.

Buraq ist nach islamischer Überlieferung ein geflügeltes Reittier, das den Propheten Mohammed während einer Nacht vom Jerusalemer Tempelberg aus in den Himmel und zurück zur Erde brachte.

Für Juden ist die Klagemauer die wichtigste religiöse Stätte. Die Bedeutung leitet sich aus der Nähe zum 70 nach Christus zerstörten Jüdischen Tempel ab. Die Mauer gehört zum westlichen Stützfundament und ist nach allgemeiner Überzeugung der dem Allerheiligen des zerstörten Tempels nächstgelegene Ort.

religion.ORF.at/KAP/KNA

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