Klagemauerrabbiner kritisiert Amnesty International

Der für die Klagemauer in der Jerusalemer Altstadt verantwortliche Rabbiner Schmuel Rabinowitz hat Amnesty International (AI) kritisiert und dazu aufgefordert, den jüngsten Bericht zu Tourismus in den besetzten palästinensischen Gebieten zurückzuziehen.

Indem die Menschenrechtsorganisation „weiter das Erbe der jüdischen Nation“ in Israel als politische Angelegenheit behandele „und seine heiligen Stätten als erobertes Land“, schüre sie Feuer, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Brief Rabinowitz’ an die NGO. Unter dem Titel „Destination: Occupation“ hatte Amnesty Online-Buchungsplattformen vorgeworfen, in völkerrechtlich illegalen israelischen Siedlungen im Westjordanland einschließlich Ostjerusalems Hunderte von Unterkünften sowie touristische Aktivitäten anzubieten.

Organisation „schlecht beraten“

Rabinowitz bezeichnete die Organisation als „schlecht beraten“ und den Bericht als „peinlich“, sowohl für AI als auch für deren Ziele. „Ich bin sicher, dass Sie vertraut sind sowohl mit der jüdischen Geschichte in Israel über die letzten 4.000 Jahre, wie auch mit der Geschichte des israelisch-palästinensischen Konflikts und dem zynischen Gebrauch religiöser Werte, um die Vergangenheit und das Erbe der jüdischen Nation offenkundig mit Füßen zu treten“, so die Kritik des Rabbiners an AI.

Anstatt Orte des Streits aus ihnen zu machen, müssten heilige Stätten sowie historisches Erbe „Quellen von Inspiration, Liebe und Frieden zwischen allen Religionen und Nationen“ sein, so der Geistliche. Entsprechend müssten Vertreter aller Religionen verstehen, dass das Land seinem Schöpfer gehöre, „und nicht uns“.

Statt eines „überflüssigen und schädlichen Berichts“ solle AI sich jenen anschließen, „die Seite an Seite leben, das Erbe des anderen respektieren und wünschen, mit wahrer Toleranz in seinem Land zu leben, das uns allen heilig ist“, so Rabinowitz.

religion.ORF.at/KAP/KNA

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