Orthodoxe beginnen Fastenzeit mit „Reinem Montag“

Noch ausgeprägter als in der römisch-katholischen Kirche wird in der orthodoxen Kirche gefastet. Den Auftakt bildet der „Reine Montag“, der zusammen mit dem Karfreitag der wichtigste Fasttag des Jahres ist.

Auf die ersten 40 Tage des „Großen Fastens“ folgen der dann Lazarus-Samstag, der Palmsonntag und die Karwoche. Während des Fastens dürfen in der orthodoxen Kirche keine tierischen Erzeugnisse gegessen werden. Dazu zählen neben Fleisch auch Milchprodukte, Eier und Fisch. Am „Reinen Montag“ und am Karfreitag sollten die Gläubigen ganz auf das Essen verzichten.

Vorbereitungen auf die Fastenzeit in einer orthodoxen Kirche in Irkutsk, Russland

Reuters/Vasily Fedosenko

Vorbereitungen auf die Fastenzeit in einer orthodoxen Kirche in Irkutsk, Russland

Weitere bedeutende Fastenzeiten in der orthodoxen Kirche gibt es vor Weihnachten - vergleichbar dem Advent, allerdings mit 40 Tagen deutlich länger - sowie vor dem Fest Maria Entschlafung (katholisch: Aufnahme Mariens in den Himmel) am 15. August. Die Gläubigen bereiten sich darauf mit einem zweiwöchigen Fasten vor.

Jeder Mittwoch und Freitag Fasttage

Außerdem sind mit wenigen Ausnahmen auch jeder Mittwoch und Freitag Fasttage in der orthodoxen Kirche. Der Mittwoch erinnert an den Verrat Jesu durch Judas, der Freitag an den Kreuzestod Jesu. Dazu kommen noch einige weitere eintägige Fasttage im Lauf des Kirchenjahres.

Mehr als 400.000 Orthodoxe in Österreich

In Österreich leben zwischen 400.000 und 450.000 orthodoxe Christen. Genaue Zahlen gibt es (seit der letzten Volkszählung 2001) nicht mehr. Sieben orthodoxe Kirchen haben hierzulande kirchliche Strukturen und sind in der Orthodoxen Bischofskonferenz vertreten: Das Patriarchat von Konstantinopel (griechisch-orthodox), das Patriarchat von Antiochien, die Russisch-orthodoxe Kirche, die Serbisch-orthodoxe Kirche, die Rumänisch-orthodoxe Kirche, die Bulgarisch-orthodoxe Kirche und die Georgisch-orthodoxe Kirche.

Manche der orthodoxen Kirchen sind mit zahlreichen Gläubigen in ganz Österreich vertreten und beheimatet, andere bestehen nur aus einer kleinen Zahl von Gläubigen mit nur wenigen bis einer Kirchengemeinde.

Serbisch-orthodoxe Kirche am größten

Dem Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel (griechisch-orthodox) gehören etwa 35.000 Gläubige an, der Russisch-orthodoxen Kirche (Moskauer Patriarchat) bis zu 40.000. Die meisten orthodoxen Gläubigen in Österreich zählt mit bis zu 300.000 die Serbisch-orthodoxe Kirche. Zur Rumänisch-orthodoxen und Bulgarisch-orthodoxen Kirche gehören auch jeweils rund 40.000 Gläubige.

Zur Georgisch-orthodoxen Kirche bzw. dem Patriarchat von Antiochien gehören in Österreich hingegen nur einige Hundert bis Tausend Gläubige. Wiewohl die große Mehrheit der orthodoxen Christen im Großraum Wien lebt, gibt es auch in den Bundesländern inzwischen viele lebendige Gemeinden.

religion.ORF.at/KAP

Link: