Panorthodoxe Vesper zum „Sonntag der Orthodoxie“

Mit einer panorthodoxen Vesper in Wien begehen die orthodoxen Bischöfe und Gläubigen in Österreich den kommenden „Sonntag der Orthodoxie“ (17. März).

Die Vesper findet um 17.00 Uhr in der rumänisch-orthodoxen Kirche zum Hl. Andreas in Wien-Simmering statt (Simmeringer Hauptstr. 161, 1110). Eingeladen sind nicht nur Geistliche und Gläubige der in Österreich vertretenen orthodoxen Kirchen, sondern auch die Gläubigen der anderen Kirchen. Der orthodoxe Klerus wird von Metropolit Arsenios (Kardamakis) angeführt.

Erinnerung an Konzil von Nizäa

Der „Sonntag der Orthodoxie“ erinnert an das 7. Ökumenische Konzil von Nizäa im Jahr 787, bei dem die Ikonenverehrung als rechtmäßig wiederhergestellt wurde. Das Fest fällt immer auf den ersten orthodoxen Fastensonntag und wird heute in der Diaspora auch als Zeichen der Einheit der Orthodoxen Kirche begangen.

Inwieweit an der kommenden Vesper tatsächlich Vertreter aller orthodoxen Kirchen in Österreich teilnehmen werden, ist freilich fraglich. Der rumänisch-orthodoxe Bischofsvikar Nicolae Dura betonte gegenüber Kathpress, „dass alle eingeladen wurden“. Man werde sehen, wer der Einladung folgen wird.

Veränderte Vorzeichen

Aus Protest gegen die von Konstantinopel betriebene Kirchengründung in der Ukraine hat das Moskauer Patriarchat die eucharistische Gemeinschaft mit dem Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel ausgesetzt. Klerikern wie Gläubigen ist es damit grundsätzlich verboten, an Gottesdiensten in Kirchen des Ökumenischen Patriarchats teilzunehmen bzw. die Kommunion zu empfangen. Was allerdings bei einem Gottesdienst in einer rumänisch-orthodoxen Kirche, der noch dazu keine Messfeier sondern „bloß“ eine Vesper ist, nicht der Fall ist.

Noch vor einem Jahr stand der für Österreich zuständige russisch-orthodoxe Erzbischof Antonij dem Gottesdienst vor. Die Vesper fand damals in der griechisch-orthodoxen Dreifaltigkeitskathedrale statt. Der Erzbischof brachte seine Freude über die gemeinsame Feier aller in Österreich vertretenen orthodoxen Jurisdiktionen zum Ausdruck. Dies sei ein wichtiger und schöner Ausdruck des gemeinsamen Glaubens, so Antonij damals.

Gute und fruchtbare Zusammenarbeit

Er dankte zudem Metropolit Arsenios für die Gastfreundschaft und für die brüderliche Zuneigung, die dieser vom ersten Tag an gezeigt habe, und betonte die gute und fruchtbare Zusammenarbeit, welche in der Orthodoxen Bischofskonferenz herrsche.

Metropolit Arsenios (Kardamakis), hat seit der Aufkündigung der Kirchengemeinschaft durch Moskau im vergangenen Herbst mehrmals zur Einheit der Orthodoxie aufgerufen. Als Vorsitzender der Orthodoxen Bischofskonferenz - eine Funktion, die er als Vertreter Konstantinopels innehat - musste er freilich schon im Herbst zur Kenntnis nehmen, dass die russische Kirche in Österreich keinen Vertreter mehr in die Bischofskonferenz-Vollversammlung entsandte.

Rumänisch-orthodoxe Gastgeber

Die Vesper zum „Sonntag der Orthodoxie“ wird in Wien jedes Jahr in einer anderen orthodoxen Kirche zelebriert. Der heurige Gastgeber, die rumänisch-orthodoxe Kirche, zählt in Österreich geschätzt 50.000 Mitglieder. Die Andreas-Kirche im 11. Bezirk wurde 2009 fertiggestellt. Mit der Antonskirche im 15. Bezirk (Rudolfsheim-Fünfhaus) besitzen die rumänisch-orthodoxen Christen in Wien eine zweite Kirche, die ihnen 2014 von der Erzdiözese Wien übergeben wurde. In Wien-Leopoldstadt wird derzeit gerade eine dritte Kirche gebaut.

Neben Wien gibt es in Österreich weitere rumänisch-orthodoxe Gemeinden bzw. Gottesdienststätten in Salzburg, Graz, Linz, Klagenfurt, Knittelfeld, Feldkirch, St. Pölten, Wiener Neustadt, Innsbruck, Krems, Amstetten und Oberpullendorf.

religion.ORF.at/KAP

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