Kreuzwegsprozession mit Papst am Kolosseum

Tausende Gläubige gedenken am Karfreitag mit Papst Franziskus in Rom der Kreuzigung und des Todes Jesu. Nach einer Messe im Petersdom um 17.00 Uhr leitet das römisch-katholische Kirchenoberhaupt die Kreuzwegsprozession am Kolosseum.

In 14 Stationen wird ab 21.15 Uhr der Leidensweg von Jesus Christus nachgestellt. Papst Franziskus wird für die Opfer von Menschenhandel beten. Die verwendeten Gebetstexte stammen heuer von der italienischen Ordensfrau Eugenia Bonetti. Den Namen erhielt der Tag vom jüdischen Wort „Kara“, das „Klage“ oder „Trauer“ bedeutet. Dieser Tag dient der Besinnung auf die Leiden Christi am Kreuz. Der Karfreitag ist damit der erste Tag des sogenannten „Triduum Sacrum“, der Dreitagefeier zu Ostern.

Höchster Feiertag für Evangelische

Der Karfreitag wird mindestens seit dem zweiten Jahrhundert gefeiert. Bis heute gilt er in der katholischen Kirche als strenger Fasttag: Gläubige, die älter als 14 Jahre sind, dürfen an diesem Tag kein Fleisch zu sich nehmen, Katholiken zwischen 18 und 60 ist am Karfreitag nur eine einmalige Sättigung erlaubt. Ursprünglich durfte man an diesem Tag überhaupt nichts essen oder trinken. Für Evangelische ist Karfreitag der höchste Feiertag.

Papst Franziskus beim Kreuzwegsgebet 2018

APA/AFP/Filippo Monteforte

Papst Franziskus beim Kreuzweg 2018

Einer der bekanntesten Karfreitagsbräuche ist das Aufstellen des Heiligen Grabes in vielen katholischen Pfarrkirchen - mehr dazu in Die Auferstehung der Ostergräber.

Am Gründonnerstag wusch Franziskus in der Strafanstalt von Velletri südlich von Rom zwölf Gefängnisinsassen die Füße. Das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche kniete vor jedem der Häftlinge nieder, übergoss die Füße mit Wasser und küsste sie. Die Sträflinge stammen aus vier verschiedenen Ländern. Es handelte sich um neun Italiener, einen Brasilianer, einen Häftling von der Elfenbeinküste und einen aus Marokko.

Feiern und Segen

Am Samstagabend feiert Franziskus dann die Osternacht im Petersdom. Am Ostersonntag (21. April) leitet er wie üblich die Messe auf dem Petersplatz und spendet anschließend den Segen „Urbi et orbi“ von der Mittelloggia des Petersdoms.

Auch in Jerusalem werden Tausende Pilger aus aller Welt erwartet. Mitglieder der katholischen und der evangelischen Kirche ziehen bereits ab dem frühen Morgen in Prozessionen auf der Via Dolorosa durch die Altstadt zur Grabeskirche und zur evangelischen Erlöserkirche. Die Grabeskirche in Jerusalem steht an der Stelle, wo Jesus dem christlichen Glauben nach gestorben und wiederauferstanden ist. An Karsamstag und Ostersonntag werden in der Grabeskirche auch Messen gefeiert.

religion.ORF.at/dpa/KAP

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