Christen aus aller Welt feiern Ostern in Jerusalem

Christen aus aller Welt haben sich am Sonntag zur Feier des Osterfests in der Jerusalemer Altstadt versammelt. Zelebriert wurde der Gottesdienst vom Leiter des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa.

„Wir müssen hierher zurückkehren, um unsere Erwartungen und Wünsche für das Leben an diesen Ort zu bringen, um unseren Glauben an Gottes definitives Ja zum Menschen zu stärken“, predigte der Leiter des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, in der zentralen katholischen Ostermesse in der Grabeskirche.

Christen Ostern Jerusalem

APA/AFP/THOMAS COEX

Christliche Gruppierungen aus aller Welt feiern Ostern in Jerusalem

Osterfeierlichkeiten im Umkreis der Grabeskirche

Die Hoffnung sei an diesem Ort verwurzelt und ihr gelte es, Inhalt zu geben. „In der tragischen Situation, in der wir leben, ist es diese Hoffnung, die einem Glauben zur Rettung kommt, der jeden Tag mit solch großer Gewalt in Konflikt steht, dass es uns scheint, dass das Böse sieghaft ist“, so der Italiener wörtlich. Der Mensch träume eher eher von der Freiheit, als zu ihr zu gelangen. Es sei dies die Freiheit, jeden Tag die Seite zu wählen und Gutes zu tun.

Im Umkreis der Grabeskirche feierten unterdessen verschiedene Gruppen Ostergottesdienste, darunter auch der Nuntius im Heiligen Land, Erzbischof Leopoldo Girelli. Die deutschsprachigen Lutheraner begingen ihren Ostergottesdienst in den frühen Morgenstunden auf dem Gelände der evangelischen Himmelfahrtskirche am Ölberg.

„Emmausmärsche“ am Ostermontag

Am Ostermontag bieten verschiedene christliche Gruppen „Emmausmärsche“ an. Sie gehen dabei jenen Weg der biblischen Erzählung nach, auf dem sich Jesus nach seiner Auferstehung gemäß der Überlieferung erstmals seinen Jüngern zeigte.

Für die Ostkirchen, deren Ostersonntag aufgrund unterschiedlicher Kalenderberechnungen in diesem Jahr auf den 28. April fällt, hat mit den Palmsonntagsprozessionen die Heilige Woche begonnen.

Als Höhepunkt der ostkirchlichen Feiern in Jerusalem gilt die über 1.200 Jahre alte Liturgie des „Heiligen Feuers“ am Samstagmittag (27. April). Nach orthodoxem Volksglauben entzündet sich auf wundersame Weise eine Flamme an der als Grab Christi verehrten Kapelle. Das Feuer wird anschließend an die Gläubigen weitergereicht.

religion.ORF.at/KAP