Wallfahrt von Flüchtlingsheim zu Flüchtlingsheim

Die Probleme vieler Kirchenvertreter mit der Fremdenpolitik der Regierung finden am Samstag bei der traditionellen „Romaria-Wallfahrt“ Ausdruck. Kirchliche Organisationen rufen zum Pilgern von Flüchtlingsheim zu Flüchtlingsheim auf.

„Wir haben keine Angst vor Flüchtlingen und vor einer geordneten Zuwanderung, aber wird sind besorgt, dass eine unbarmherzige Politik Egoismus und Fremdenfeindlichkeit fördert“, heißt es in dem Aufruf der Katholischen Aktion (KA) der Erzdiözese Wien zur Teilnahme an diesem „Weg der Solidarität mit Flüchtlingen“. Treffpunkt für die „Romaria“-Pilger ist am 27. April um 8 Uhr bei der Pfarrkirche Schwechat, Ziel ist die Hl.-Geist-Kirche der Steyler Missionare im Missionshaus St. Gabriel bei Mödling (NÖ).

Kritik an „unmenschlicher“ Asylpolitik

Veranstalter sind neben der KA die Steyler Missionare und die Don-Bosco-Familie; den Ehrenschutz haben Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der lutherische Bischof Michael Bünker und Kardinal Christoph Schönborn übernommen - letzterer hat sich in Interviews zuletzt mehrfach kritisch über die in manchen Zügen „unmenschliche“ Asylpolitik der Regierung geäußert, bezogen z.B. auf die Umbenennung des Flüchtlings-Erstaufnahmezetrums in Traiskirchen in „Ausreisezentrum“ - mehr dazu in Schönborn rechnet mit Asylpolitik der Regierung ab.

Als Unterstützer der Wallfahrt fungieren mehr als 60 Pfarren, NGOS, Vereine und Initiativen. Auf den einzelnen Stationen des Weges stehen Impulse - darunter u.a. vom Wiener Caritas-Generalsekretär Klaus Schwertner, Frauenordens-Präsidentin Sr. Beatrix Mayrhofer, Sr. Beatrix Baier von den Don Bosco Schwestern und dem islamischen Pädagogen Galib Stanfel - auf dem Programm. Auch der evangelische Altbischof Herwig Sturm und seine Frau Gertrude haben ein Mitpilgern zugesagt.

Ein Zimmer im Flüchtlingsheim St. Gabriel in Maria Enzersdorf

Steyler Missionare

Ziel der Pilger: Das mittlerweile leer stehende Flüchtlingsheim St. Gabriel

Politische Wallfahrt

Die Initiatoren der „Romaria“ - sie ist bereits die zehnte derartige „politische Wallfahrt“ - möchten mit ihrer Aktion ein „starkes Zeichen der Solidarität mit Flüchtlingen“ setzen.

Der Weg der Pilger führt 24 Kilometer am Stadtrand von Wien entlang von Flüchtlingsheim zu Flüchtlingsheim. Am Ziel in St. Gabriel findet um 19.30 Uhr ein „Politisches Abschlussgebet“ statt.

Herz und Fußsohlen brennen

Der Steyler Missionar und oftmalige Mitwanderer P. Franz Helm erklärte zur Solidaritätswallfahrt, bei der „Romaria“ würden ihm jedes Mal „die Fußsohlen brennen“. „Aber noch mehr brennt mir das Herz, wenn ich an die Fluchtwege der Millionen Menschen weltweit denke, die nach Sicherheit und Zukunft suchen und die immer mehr vor verschlossenen Grenzen und Herzen stehen.“ Insofern sei die Fußwallfahrt ein enorm wichtiges Zeichen der Solidarisierung.

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