Chalupka will weiter über Karfreitag reden

Der frisch gewählte evangelisch-lutherische Bischof Michael Chalupka will der Bundesregierung zum Thema Karfreitag ein neues Gespräch anbieten, er erwarte von deren Seite aber auch „Schritte und Zeichen“.

In der Debatte über den Karfreitag sei „viel Porzellan zerschlagen worden“, sagte der am Samstag von der evangelischen Synode bestimmte Nachfolger von Michael Bünker vor Journalisten. Er wolle darauf hinarbeiten, dass seine Kirche von der Politik „wieder als wichtiger Teil der Gesellschaft wahrgenommen“ werde, so der langjährige Diakonie-Direktor und seit 2018 Geschäftsführer der Diakonie-Bildung.

Der neue evangelische Bischof Michael Chalupka

APA/Georg Hochmuth

Der neu gewählte evangelische Bischof Michael Chalupka

Als ein großes soziales Thema bezeichnete Chalupka bei seinem ersten Pressetermin nach der Wahl die „Furcht vor Veränderung“ sowie auch die Einsamkeit der Menschen. Da habe die Kirche ein Angebot für alle, „denn das Evangelium nimmt die Furcht“. Die Kirche strahle aus und biete mit ihren Gemeinden Orte der Begegnung unterschiedlichster Menschen. Dieses Angebot fehle sonst und werde daher „gesamtgesellschaftlich gebraucht“.

„Möglichst viel zuhören“

Als lutherischer Bischof - Amtsantritt ist am 1. September - will Chalupka vor allem „möglichst viel zuhören und sehen von der Vielfalt, die diese Kirche ausmacht“ und erst dann selbst das Wort ergreifen. Dass die evangelische Kirche A.B. Vielfalt biete, habe seine Wahl gezeigt - bei der er erst im 12. und damit vorletzten möglichen Urnengang die notwendige Zweidrittelmehrheit erreicht hatte. Auch die demokratische Verfassung der Kirche sei hier zum Vorschein gekommen.

Besondere Schwerpunkte für seine Amtszeit kündigte Chalupka bei der Bewahrung der Schöpfung an: „Es genügt nicht, als evangelische Kirche daran zu erinnern und zu mahnen, sondern es braucht entscheidende Schritte in der Führung der Pfarrgemeinden. Wir haben diese Welt von unseren Kindern und Enkelkindern nur geborgt“, sagte er.

Bünker: Mit Chalupka „guter Weg“

Der amtierende evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker (65), der Ende August in den Ruhestand tritt, bezeichnete Chalupkas Wahl bei dem Pressegespräch als einen „großen Schritt“. Die Zweidrittelmehrheit, mit der Chalupka gewählt wurde, „verbürgt, dass derjenige, der gewählt wird, sagen kann: Die Verantwortlichen in der Kirche stehen hinter mir.“ Die Herausforderungen an die Kirche seien groß, bei Chalupka wisse er sie aber in guten Händen, so Bünker: „Die Kirche wird mit Michael Chalupka einen guten Weg in die Zukunft gehen.“

Auch Synodenpräsident Peter Krömer betonte in dem Gespräch vor Medienvertretern: „Wichtige Wahlen und Entscheidungen müssen mit einer großen Bandbreite gefällt werden.“ Er freue sich schon auf die Zusammenarbeit mit Chalupka.

religion.ORF.at/KAP

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