Vatikan besorgt über Lage von Christen in China
„Die Leiden der katholischen Chinesen sind uns klar bewusst und sie besorgen uns sehr“, sagte Parolin der italienischen Zeitung „La Repubblica“ (Dienstag-Ausgabe). „Wenn das Abkommen, das vorläufig ist, so implementiert wird, wie ich es mir wünsche, wird einer der Hauptgründe für die Spaltung in sogenannte ‚Untergrundbischöfe‘ und ‚Patriotische Bischöfe‘ verschwinden, die sehr viel Leid mit sich gebracht hat“, so der Kardinalstaatssekretär.
Treffen mit vormals illegitimen Bischof
Parolin äußerte sich anlässlich einer Konferenz zum Thema „Hoffnungen des Friedens zwischen Orient und Okzident“ an der Katholischen Universität von Mailand. Bei der Tagung sollte er am Dienstag laut der Zeitung auch den Erzbischof von Peking, Joseph Li Shan und den Bischof von Shantou, Joseph Huang Bingzhang, treffen. Huang ist einer der ursprünglich illegitimen und exkommunizierten Bischöfe, die der Papst im Zusammenhang mit dem Abkommen mit China anerkannte. Shan war hingegen mit Zustimmung des Heiligen Stuhls zum Bischof geweiht worden.
In China leben schätzungsweise 13 Millionen Katholiken. Während die „Patriotischen Christen“ staatliche Billigung erfahren, kommt es gegen die Mitglieder der romtreuen „Untergrundkirche“ immer wieder zu Sanktionen. Der Vatikan und China hatten im September ein „vorläufiges Abkommen“ zur Ernennung von Bischöfen geschlossen. Papst Franziskus erkannte sämtliche regierungstreue Bischöfe an, die ohne päpstliche Zustimmung geweiht worden waren.
religion.ORF.at/KAP
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(religion.ORF.at; 10.05.2019)