Merkel erhält Buber-Rosenzweig-Medaille
Als „an höchster Stelle verantwortliche Politikerin“ sei Merkel Hass und Gewalt immer entschlossen entgegen getreten, begründete der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit am Montag seine Entscheidung. Auch dem Dialog der Kulturen und Religionen habe die Kanzlerin „wichtige Anstöße“ gegeben.
„Mit Nachdruck“ gegen Antisemitismus
Der Rat als Dachverband von deutschlandweit rund 80 christlich-jüdischen Gesellschaften verwies beispielhaft auf Merkels Verteidigung der jüdischen Beschneidung unter Verweis auf die im Grundgesetz garantierte Religionsfreiheit.
Christoph Schmidt / dpa / AFP
In der Debatte um den Holocaustleugner und früheren Lefebvrianerbischof Richard Williamson habe sie den damaligen Papst Benedikt XVI. „mit Nachdruck“ zur Klärung aufgefordert, so der Rat. Auch habe Merkel daran festgehalten, „dass in Verantwortung vor der Geschichte Deutschlands die Sicherheit Israels zur Staatsräson Deutschlands“ gehöre.
Verleihung am 8. März 2020
Die Auszeichnung soll Merkel am 8. März 2020 in Dresden übergeben werden. Die seit 1968 vergebene Medaille ist benannt nach den jüdischen Philosophen Martin Buber (1878-1965) und Franz Rosenzweig (1886-1929).
Sie wird jeweils im Rahmen der Aktionswoche der Brüderlichkeit verliehen. Unter den bisherigen Preisträgern sind der deutsche Ex-Außenminister Joschka Fischer, der Schriftsteller und Orientalist Navid Kermani und der Dirigent Daniel Barenboim. Im vergangenen Jahr wurde der Musiker Peter Maffay ausgezeichnet.
religion.ORF.at/KAP/KNA