Merkel erhält Buber-Rosenzweig-Medaille

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel erhält für ihr Engagement gegen Antisemitismus und Rassismus die Buber-Rosenzweig-Medaille 2020.

Als „an höchster Stelle verantwortliche Politikerin“ sei Merkel Hass und Gewalt immer entschlossen entgegen getreten, begründete der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit am Montag seine Entscheidung. Auch dem Dialog der Kulturen und Religionen habe die Kanzlerin „wichtige Anstöße“ gegeben.

„Mit Nachdruck“ gegen Antisemitismus

Der Rat als Dachverband von deutschlandweit rund 80 christlich-jüdischen Gesellschaften verwies beispielhaft auf Merkels Verteidigung der jüdischen Beschneidung unter Verweis auf die im Grundgesetz garantierte Religionsfreiheit.

Weltfriedenstreffen Merkel Eröffnung

Christoph Schmidt / dpa / AFP

Angela Merkel, Deutschlands Kanzlerin, erhält die Buber-Rosenzweig-Medaille

In der Debatte um den Holocaustleugner und früheren Lefebvrianerbischof Richard Williamson habe sie den damaligen Papst Benedikt XVI. „mit Nachdruck“ zur Klärung aufgefordert, so der Rat. Auch habe Merkel daran festgehalten, „dass in Verantwortung vor der Geschichte Deutschlands die Sicherheit Israels zur Staatsräson Deutschlands“ gehöre.

Verleihung am 8. März 2020

Die Auszeichnung soll Merkel am 8. März 2020 in Dresden übergeben werden. Die seit 1968 vergebene Medaille ist benannt nach den jüdischen Philosophen Martin Buber (1878-1965) und Franz Rosenzweig (1886-1929).

Sie wird jeweils im Rahmen der Aktionswoche der Brüderlichkeit verliehen. Unter den bisherigen Preisträgern sind der deutsche Ex-Außenminister Joschka Fischer, der Schriftsteller und Orientalist Navid Kermani und der Dirigent Daniel Barenboim. Im vergangenen Jahr wurde der Musiker Peter Maffay ausgezeichnet.

religion.ORF.at/KAP/KNA