Vatikan-Finanzaufsicht: 2018 weniger Verdachtsfälle

Die vatikanische Finanzaufsicht (AIF) hat im vergangenen Jahr 56 suspekte Transaktionen festgestellt. Das sind wesentlich weniger als die 150, die 2017 gemeldet worden waren, wie aus einem am Dienstag in Rom vorgestellten AIF-Jahresbericht hervorgeht.

In zwei Fällen wurden Bankkonten gesperrt. Zum ersten Mal sei es 2018 durch das Vatikangericht zu einer Verurteilung wegen Geldwäsche gekommen. Die Verantwortlichen der vatikanischen Finanzaufsicht wiesen bei der Vorstellung des Jahresberichts für 2018 auf die „immer größere Effizienz des Systems zur Anzeige verdächtiger Aktivitäten“ hin.

Verdächtige Geldflüsse prüfen

Intensiviert hat sich die Zusammenarbeit zwischen der AIF und anderen vatikanischen Einrichtungen. Mit 231 Vorgängen erreichte sie einen bisherigen Höchststand. Verstärkt hat sich auch die internationale Zusammenarbeit der vatikanischen Finanzaufsicht; so gab es 231 Anfragen an ausländische Partner und umgekehrt 242 von diesen an die AIF. Ein Jahr zuvor waren es insgesamt 268 gegenseitige Anfragen, 2016 jedoch 837.

Die Verdachtsmeldungen betrafen in allen Fällen mögliche Geldwäsche, nicht aber Terrorismusfinanzierung. Der Kampf gegen beide Phänomene ist die Hauptaufgabe sogenannter „Financial Intelligence Units“ (FIU), zu denen auch die vatikanische AIF gehört. Papst Benedikt XVI. (2005-2013) hatte Ende 2010 die vatikanische Finanzaufsichtsbehörde „Autorita di informazione finanziaria“ (AIF) gegründet, die verdächtige Geldflüsse an die vatikanische Justiz weiterleitet.

religion.ORF.at/KAP/APA