Projekt „Muslime gegen Antisemitismus“ ausgezeichnet

Die Muslimische Jugend Österreich (MJÖ) hat bei der Verleihung des Jugendkarlspreises im deutschen Aachen den dritten Platz geholt, wie sie am Dienstag in einer Aussendung berichtete. Ausgezeichnet wurde die Organisation für ihr Projektjahr gegen Antisemitismus.

Die Muslimische Jugend sei „stolz und erfreut, dass ihr Engagement mit diesem Preis vom Europäischen Parlament ausgezeichnet wurde“, heißt es in der Aussendung. „Dieser Preis ist für uns eine große Anerkennung und steht für ein Europa der Vielfalt und des Zusammenhalts über alle Grenzen hinweg. Es ist ein Zeichen gegen den wachsenden Nationalismus und Rassismus der letzten Jahre“, so die Projektleiterin und MJÖ-Vorsitzende Canan Yasar.

Einsatz gegen Antisemitismus als Versprechen

Den Preis sieht Yasar als Bestätigung für die Arbeit der MJÖ und „als Auftrag auch in Zukunft dieser Verantwortung gerecht zu werden“. In der Aussendung heißt es weiter: „Wir versprechen, uns auch in Zukunft immer gegen Antisemitismus, Rassismus und menschenfeindliche Einstellungen einzusetzen und uns für ein gemeinsames Europa stark zu machen.“

Zwei muslimische Teilnehmerinnen bei einem Besuch in Auschwitz

APA/Helmut Fohringer

Junge Musliminnen beim Besuch der Gedenkstätte Auschwitz

Zeitzeugen und Gedenkstätten

Im Rahmen des Projektes „MuslimInnen gegen Antisemitismus“ beschäftigte sich die MJÖ mit dem Thema Antisemitismus aus innermuslimischer Perspektive. Darüber hinaus schuf sie Begegnungsräume zwischen jüdischen und muslimischen Österreicherinnen und Österreichern.

Ein Gespräch mit einer Zeitzeugin, Besuche der Gedenkstätten der ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen und Auschwitz standen ebenso am Programm wie Vorträge und Workshops in Kooperation mit dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW) und dem Gedenkdienst.

Gemeinschaft fördern

Einsatz gegen Antisemitismus stellten die Musliminnen und Muslime auch am Montag unter Beweis nachdem die Ausstellung „Gegen das Vergessen“ auf der Wiener Ringstraße Ziel einer antisemitischen Aktion geworden war. Gemeinsam mit anderen rückten sie aus, um die von Unbekannten zerschnittenen Porträtfotos von NS-Opfern (Überlebenden) zu reparieren. Zudem beteiligten sie sich an einer Mahnwache und riefen zu einer nächtlichen Nachtwacheaktion auf.

Das Europäische Parlament zeichnet gemeinsam mit der Stiftung Internationaler Karlspreis zu Aachen jedes Jahr junge Menschen aus EU-Mitgliedstaaten mit dem Jugendkarlspreis aus. Dabei geht es um Projekte von und für Jugendliche, die die Entwicklung eines gemeinsamen Bewusstseins für die europäische Identität, die europäischen Integration und das Zusammenleben der Europäerinnen und Europäer als Gemeinschaft fördern.

religion.ORF.at

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