Regeln gegen Missbrauch in katholischer Kirche in Kraft

Die neuen Regeln von Papst Franziskus im Kampf gegen sexuellen Missbrauch in der Kirche treten am Samstag in Kraft. Sie gelten für die gesamte katholische Weltkirche.

Verdachtsfälle von Missbrauch müssen nun unverzüglich innerhalb der Kirche gemeldet werden. Zudem schreibt der Vatikan allen Diözesen vor, binnen eines Jahres leicht zugängliche Anlaufstellen für Anzeigen einzurichten. Die Regeln sollen zunächst drei Jahre getestet werden. In Deutschland ist vieles davon schon umgesetzt.

Opferschutz statt Diskriminierung

Die Vorschriften sehen vor, dass derjenige, der eine Anzeige macht, geschützt und nicht diskriminiert wird. Laien - also nicht geweihte Personen - sollen zudem bei Ermittlungen helfen können.

Franziskus will mit dem neuen Gesetz die Verfahren in Rom und in den Diözesen vor Ort beschleunigen. Kritiker und Missbrauchsopfer hatten allerdings bemängelt, dass das Gesetz keine Meldepflicht an staatliche Stellen vorsieht.

Franziskus reagiert mit den neuen Normen auf Vorwürfe, er unternehme nicht genug gegen Missbrauch und Vertuschung. Massenhafter Missbrauch von Kindern, der teils Jahrzehnte zurückliegt, hat die katholische Kirche in eine ihrer schwersten Krisen gestürzt.

religion.ORF.at/dpa

Mehr dazu: