Papst Franziskus plant 2020 Reise in den Irak

Papst Franziskus ist fest entschlossen, im kommenden Jahr den Irak zu besuchen. Dies betonte er am Montag im Vatikan bei einer Begegnung mit den Teilnehmenden der Vollversammlung der katholischen Hilfswerke für die Ostkirchen (ROACO).

„Ich denke häufig an den Irak, in den ich nächstes Jahr reisen möchte“, sagte Franziskus. Er hoffe auf eine baldige friedliche Teilhabe aller gesellschaftlichen Gruppen - auch der religiösen - am Aufbau des Gemeinwohls. Der Irak solle nicht in die Spannungen zurückfallen, die auf die Konflikte der Regionalmächte zurückzuführen sind.

Trauer wegen Lage in Syrien

Mit tiefer Trauer denke er an das Drama Syriens und an die „dunklen Wolken“ über einigen noch instabilen Regionen des Landes, wo das Risiko einer noch größeren humanitären Krise bestehe, sagte der Papst weiter.

Es gebe den lauten Ruf der Menschen, denen es an Nahrungsmitteln und Medikamenten fehle, den Schrei der Waisenkinder, der Verletzten und der Witwen. Auch wenn die Menschen diesen Schrei nicht hören wollen, Gott höre ihn. Dass Länder von Frieden redeten und gleichzeitig Waffen verkauften, um Kriege zu führen, sei „Heuchelei“ und erwecke den „Zorn Gottes“.

Keine Flüchtlinge, aber Waffenhandel

Scharf kritisierte der Papst in diesem Zusammenhang die Abweisung von Bootsflüchtlingen in Europa. Die Schreie von massenhaft auf Schiffen zusammengedrängten Flüchtlingen würden nicht gehört, Waffenhandel floriere hingegen, sagte das Kirchenoberhaupt am Pfingstmontag.

Ein Sea-Watch-Schiff

APA/AFP/Federico Scoppa

Schiffen mit Flüchtlingen an Bord wird oft das Anlegen in Italien untersagt

Flüchtlinge „auf der Suche nach Hoffnung wissen nicht, welche Häfen sie aufnehmen könnten, in einem Europa, welches jedoch die Häfen für Schiffe öffnet, die teure und hoch entwickelte Waffensysteme laden wollen“, so der Papst. Konkretere Bezüge, etwa zur Lage in Italien, machte das Kirchenoberhaupt nicht. Waffenhandel könne verheerende Folgen haben, „die nicht einmal Kinder verschonen“, so Franziskus.

Vollversammlung der Ostkirchen im Vatikan

Franziskus äußerte sich bei einer Audienz für die Vertreter katholischer Hilfswerke in den Ostkirchen und im Nahen Osten. Der Papst empfing rund 100 Mitglieder der Vereinigung der Hilfswerke für die katholischen Ostkirchen (ROACO) anlässlich ihrer 92. Vollversammlung im Vatikan.

Positiv erwähnte er mit Blick auf Jerusalem die dortige Einigung mehrerer Kirchen zur Restaurierung der Grabes- und Auferstehungskirche sowie das Ende des Krieges zwischen Äthiopien und Eritrea.

religion.ORF.at/KAP/APA