Landau will bessere Bedingungen für Freiwilligenarbeit

Caritas-Präsident Michael Landau fordert bessere Rahmenbedingungen für Freiwilligenarbeit. Diesbezüglich schwebt ihm etwa eine bundesweit gleichwertige Unfall- und Haftpflichtversicherung oder eine steuerliche Begünstigung für Firmen vor, sagte Landau am Donnerstag.

Das zivile Engagement sei der „Kitt unserer Gesellschaft“, begründete Landau seine Forderungen. Konkret sollten beispielsweise Unternehmen steuerlich bevorzugt werden, die Mitarbeitern für ihr freiwilliges Engagement ein Zeitguthaben zur Verfügung stellen.

Auf die Frage, ob das ein Wunsch an die Adresse der Übergangsregierung ist, bzw. ob sich durch das freie Spiel der Kräfte im Parlament dafür ein Zeitfenster öffnen könnte, meinte er: „Wenn das jetzt ein guter Zeitpunkt ist, dann wunderbar.“ Ferner appellierte er, Maßnahmen zur ergreifen, um das Ansehen von Freiwilligenarbeit zu steigern und generell die strukturellen Grundlagen zu verbessern.

Caritas-Präsident Michael Landau

Caritas/Maurice Shourot

Caritas-Präsident Michael Landau

„Freiwilligenarbeit schützen“

Insgesamt ortete Landau einen „guten Grundwasserpegel der Solidarität und Nächstenliebe in Österreich“. Immerhin engagierten sich mehr als drei Millionen Menschen hierzulande freiwillig, davon 50.000 in der Caritas. Daher liege es in der Verantwortung der Republik zu sagen, „dass wollen wir, das fördern wir auch“.

Es gelte, „den Schatz der Freiwilligenarbeit zu schützen, zu hegen und zu pflegen“. Ziel sei, dass niemand in der Gesellschaft zurückbliebt - und dafür leisten die Freiwilligen einen wesentlichen Beitrag. Und die öffentliche Hand erspare sich dadurch „sehr viel Steuergeld“.

Bedürfnis nach Gemeinschaft

Zukunftsforscherin Christiane Varga ortete zur Zeit generell einen guten Boden für Freiwilligenarbeit. Zwar mache der Trend zur Individualisierung notwendig, dass Gesellschaft neu gedacht werden müsse. Dabei zeige sich aber, dass je individueller eine Gesellschaft wird, desto mehr entstehe das Bedürfnis nach Gemeinschaft.

Freiwillige Helferinnen beim Sortieren von Sachspenden in einem Lager der Caritas am Wiener Westbahnhof

APA/Roland Schlager

Etwa 50.000 Freiwillige engagieren sich in der Caritas

Allein organisiere sich diese in Zeiten der Digitalisierung anders. Varga sieht bei der jüngeren Generation ein Bedürfnis nach Gemeinschaft, Verankerung und danach, etwas Sinnvolles zu tun. „Es gibt ein Bedürfnis nach Wir“, betonte die Zukunftsforscherin.

Bin i die Caritas?

Darauf möchte die Caritas in ihrer aktuellen Dachkampagne „Gemeinsam wirken“ aufmerksam machen. Dafür werden im Juni in ganz Österreich Plakate affichiert. Zudem geben im Juni drei die österreichischen Influencer, Ernst Merkinger, Tici Kaspar und Jan Pöltner, auf ihren Social Media Kanälen Einblicke in die Arbeit der Caritas (#BinIdieCaritas).

religion.ORF.at/APA