Schweiz: Katholikinnen-Protest „keine Eintagsfliege“

Der Schweizerische Katholische Frauenbund (SKF) hat nach dem Kirchenstreik am Wochenende weitere Maßnahmen angekündigt: Die Protestwelle sei „keine Eintagsfliege“. Gefordert wird nun, Gleichstellung in den Kirchenverfassungen festzuschreiben.

Unter dem Motto Gleichberechtigung. Punkt. Amen. hatten katholische Fraueninitiativen dazu aufgerufen, den traditionellen Frauenstreik am Freitag zu einem Kirchenstreik am Wochenende auszuweiten. Bereits am Sonntag kündigte der SFK weitere Aktionen an: „Der Frauen*KirchenStreik ist vorbei, die Arbeit geht weiter“, hieß es. Internationale Vernetzung, Gespräche mit der Schweizer Bischofskonferenz und erneuerte kantonale Kirchenverfassungen haben sich die Katholikinnen vorgenommen.

Der Frauenbund wendet sich mit einem Appell, an alle in der Kirche, die Getauften wie die Kirchgemeinden und Landeskirchen, an die Leitungspersonen in Pfarreien und Missionen wie an die Bischöfe und an die Leitung der Weltkirche und Papst Franziskus.

Kirche nicht „scharenweise Rücken kehren“

Der SKF werde bei der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz (RKZ) und den Landeskirchen „darauf einwirken, dass die Kirchenverfassungen ein ausdrückliches Gleichstellungsprinzip enthalten“, heißt es in einer Aussendung. „Die Schweizer Bischofskonferenz hat Gesprächsbereitschaft bekundet. Ein Gesprächstermin steht bereits. Wir verlangen spürbare Veränderungen, damit die Frauen nicht scharenweise der Kirche den Rücken kehren“, so die Laienorganisation.

Der SKF zeigte sich „überwältigt“ von den Aktionen in mehreren Schweizer Orten. Unzählige seien dem Aufruf gefolgt, Aktionen für Gleichberechtigung zu setzen. Es seien Frauen, aber auch Männer gewesen, die „mit Glockengeläut und einem Meer von pinkfarbenen Punkten, Mitren und Plakaten für eine gleichberechtigte Kirche eingetreten“ sind.

Streikende Frauen international vernetzt

Der von der katholischen Kirche unabhängige Schweizerische Katholische Frauenbund, dem 600 Vereine und insgesamt etwa 130.000 Mitglieder angehören, unterstützte die Aktionen. Auch die Evangelischen Frauen Schweiz (EFS), die feministisch- theologische Zeitschrift FAMA und die IG feministische Theologinnen hatten zu Aktionen aufgerufen.

Nun seien die „Kirchenfrauen besser vernetzt als je, auch über die Landesgrenzen hinaus, mit der deutschen Aktion Maria 2.0 und mit den deutschsprachigen Frauenverbänden“, so der SKF. Unter dem Motto Maria 2.0 hatten Frauen in Deutschland im Mai zu einem Kirchenstreik aufgerufen - Katholikinnen sollten eine Woche lange keine Kirche betreten und ihre kirchlichen Ehrenämter ruhen lassen. Das Ziel: Auf die Ungleichbehandlung von Frauen in der Kirche aufmerksam machen. An den Aktionen beteiligten sich deutschlandweit zahlreiche Gemeinden, die dadurch neu angefachte Debatte über die Weihe von Frauen wird immer noch geführt. Auch in Österreich beteiligten sich Frauen an der Initiative - mehr dazu in Kirche ohne Frauen: Wenn Katholikinnen streiken.

akin, religion.ORF.at

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