Italien: Kirchen wollen 50.000 Flüchtlinge holen

Über sogenannte humanitäre Korridore wollen die katholische und evangelische Kirche in Italien 50.000 Flüchtlinge aus Libyen nach Europa holen. Sie sollen über humanitäre Korridore einreisen.

Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte habe „Interesse“ an dem Vorschlag bekundet, teilten die katholische Gemeinschaft Sant’Egidio und der Evangelische Kirchenbund am Mittwoch in Rom mit. Auch Conte sprach demnach von einer „schweren und andauernden Instabilität“ in Libyen und mahnte zu einem stärkeren und koordinierten europäischen Einsatz für Flüchtlinge und Migranten.

Verteilung auf Europa geplant

Die Betreffenden sollen laut Sant’Egidio auf sicherem und legalem Weg aus Libyen einreisen dürfen und nach einem Quotensystem auf europäische Länder verteilt werden, die sich zur Mitarbeit bereit erklären. Die Gemeinschaft Sant’Egidio, der Evangelische Kirchenbund in Italien und die Waldensische Kirche sicherten eine Kostenübernahme zu.

Den Angaben zufolge ermöglichten die Kirchen seit 2016 mehr als 1.500 Menschen aus dem Libanon eine Einreise über humanitäre Korridore nach Italien. Dem Modell folgten weitere Abkommen etwa seitens der Italienischen Bischofskonferenz sowie anderer Initiatoren in Frankreich, Belgien und Andorra. Bislang kamen auf diesem Weg laut den kirchlichen Organisationen mehr als 2.500 Flüchtlinge nach Europa.

religion.ORF.at/KAP

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