„Sea-Watch“: Diözese will Migranten aufnehmen

Die römisch-katholische Erzdiözese Turin hat die Aufnahme der 42 Migranten angeboten, die sich an Bord des Rettungsschiffes „Sea-Watch 3“ im Mittelmeer befinden.

Wie auch in früheren Fällen sei „die Kirche von Turin bereit, ohne Lasten für den Staat diese Brüder und Schwestern umgehend aufzunehmen, wenn das zur Lösung des Problems dienen könnte“, sagte Erzbischof Cesare Nosiglia am Montag bei einer Messe im Dom. Laut der Zeitung „La Repubblica“ (Onlineausgabe) gab es darauf zaghaften Applaus.

Das Sea-Watch 3-Schiff vor einem Hafen

APA/AFP/Giovanni Isolino

Der Turiner Erzbischof Cesare Nosiglia hat angeboten, dass sich seine Diözese um die geflüchteten Menschen kümmert

Turins Bürgermeisterin Chiara Appendino (Fünf-Sterne-Bewegung) nannte die Erklärung des Erzbischofs laut „Repubblica“ einen „bedeutenden Appell“. Der Regionalpolitiker Andrea Tronzano, der in Vertretung des Regionalpräsidenten von Piemont, Alberto Cirico (beide Forza Italia) an der Festmesse teilnahm, sagte, es seien auch „internationale und nationale Gesetze zu beachten“.

Schiff darf nicht anlegen

Für die 42 Migranten an Bord der „Sea-Watch 3“ gibt es auf Anordnung der italienischen Regierung weiterhin keinen Hafenzugang. Das Schiff des deutschen Seenotrettungsvereins Sea-Watch hatte am 12. Juni ursprünglich 53 Migranten vor der libyschen Küste geborgen. Einige Personen durften mittlerweile aus medizinischen Gründen an Land.

Unter anderem UN-Organisationen hatten die Regierungen der europäischen Staaten zur Aufnahme der Flüchtlinge aufgerufen. Die „Sea-Watch 3“ hält sich unterdessen vor der Zwölfmeilenzone um die italienische Insel Lampedusa auf.

religion.ORF.at/KAP

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