Caritas erfreut über Valorisierung des Pflegegeldes

Die Caritas hat sich über die im Parlament beschlossene Valorisierung des Pflegegeldes erfreut gezeigt. „Die Valorisierung ist ein wichtiger Schritt für pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen“, so Caritas Österreich-Generalsekretär Bernd Wachter.

„Ich bin zuversichtlich, dass gemeinsam noch viele weitere Schritte gelingen, um das Pflegesystem in Österreich zukunftsfit zu machen“, schrieb Wachter am Dienstag in einer ersten Stellungnahme. Auch die evangelische Diakonie begrüßte die Wertanpassung beim Pflegegeld: „Die knapp 460.000 Bezieher des Pflegegeldes und deren Angehörige profitieren direkt von der Erhöhung, und das ab nun jährlich“, so Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser in einer Aussendung.

Symbolbild Pflege

APA/Helmut Fohringer

„Der Fachkräftemangel in der Pflege ist eklatant", so Diakonie-Chefin Moser

„Jetzt müssen wir als nächsten Schritt Pflege und Betreuung neu denken. Alltag und Wohnen müssen ins Zentrum gestellt werden“, forderte Moser. „Viele Pflegebedürftige nutzen das Pflegegeld, um sich Dienstleistungen wie mobile Hilfe oder Tageszentren zukaufen zu können. Das geht aber nur, wenn leistbare und ausreichende Angebote verfügbar sind.“

Diakonie pocht auf Ausbau

Die Diakonie pocht in einem weiteren Schritt auf den Ausbau und die Finanzierung von professionellen Diensten, um Menschen mit Pflegebedarf mehr Wahlmöglichkeiten gewährleisten zu können. So können in weiterer Folge auch pflegende Angehörige entlastet werden, weil diese mit Hilfe von mobilen Diensten Beruf und Familie vereinbaren können.

Darüber hinaus stehen für eine kommende Regierung weitere größere Schritte bei der Pflege an. „Der Fachkräftemangel in der Pflege ist eklatant. Wir benötigen dringend eine umfassende Strategie, um mehr Menschen für diese Arbeit begeistern zu können“, so Moser.

Parteien einigten sich

Die fünf im Nationalrat vertretenen Parteien haben sich am Dienstag auf die Valorisierung des Pflegegeldes geeinigt. Laut ÖVP-Klubobmann August Wöginger soll es mit dem Wert des Pensionsanpassungsfaktors valorisiert werden, weil das „technisch“ am einfachsten zu administrieren sei. FPÖ und SPÖ bestätigten die Einigung im Finanzausschuss.

Das Pflegegeld soll erstmals mit 1. Jänner 2020 erhöht werden. Die Valorisierung soll für alle Pflegegeldstufen erfolgen, also auch in den Stufen ein bis drei. Die türkis-blaue Koalition hatte ursprünglich eine Anhebung lediglich ab der vierten Pflegestufe geplant.

religion.ORF.at/KAP

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