Kirchliche Experten unterstützen Klimavolksbegehren

Die kirchlichen Umweltbeauftragten unterstützen das zu Wochenbeginn vorgestellte Klimavolksbegehren. Das gab Hemma Opis-Pieber, Sprecherin der österreichischen kirchlichen Umweltreferentinnen, am Donnerstag gegenüber Kathpress an.

In einem „beeindruckend breiten“ Beteiligungsprozess seien die Forderungen des Klima-Volksbegehrens erarbeitet worden, so Opis-Pieber. Diese Forderungen deckten sich zum größten Teil mit denen kirchlicher Initiativen, wie der Klimapetition von Autofasten oder der Forderung der Katholischen Aktion nach einer ökosozialen Steuerreform.

Teilnehmerinnen an Medienaktion des Verein Klimavolksbegehren "Vorstellung der Forderungen und aktuelle Lage der Klimapolitik in Österreich und Europa"

APA/Hans Punz

Medienaktion des Verein Klimavolksbegehren am Montag in Wien

„Zusammen mit den Jugendlichen von ‚Fridays for future‘ ergibt sich so eine noch nie dagewesene breite Bewegung, die sich für zukunftsfähiges Handeln einsetzt“, so die kirchliche Umweltsprecherin. Opis-Pieber: „Wir Umweltbeauftragten unterstützen die Forderungen des Klima-Volksbegehrens vollinhaltlich und rufen dazu auf, im Herbst zu unterschreiben.“

„Politik muss Rahmenbedingungen schaffen“

Klimaschutz liege nicht nur in der Verantwortung einzelner Personen, sondern sei genauso Verantwortung der gesamten Gesellschaft. „Die Politik muss daher die gesetzlichen Rahmenbedingungen schaffen, die auch unseren Kindern eine lebenswerte und faire Zukunft sichern“, so die Umweltexpertin. Ein Beispiel: „Wir können an unserem persönlichen Lebensstil etwas ändern und auf Flüge verzichten, aber für die Rahmenbedingungen, wie die Besteuerung von Kerosin, ist die Politik zuständig.“

Opis-Pieber wies auf einige zentrale Forderungen der kirchlichen Umweltbeauftragten bzw. des Klima-Volksbegehrens hin: Der Klimaschutz müsse etwa in der Verfassung verankert werden: "Unsere Zukunft muss bei allen Gesetzen und Verordnungen bedacht werden. Bei allen neuen Gesetzen und Verordnungen sollte eine wissenschaftliche und transparente Folgenabschätzung für Klima-, Umwelt- und Artenschutz durchgeführt werden.

Für verbindliches CO2-Gesetz

Österreich müsse zudem die Freisetzung klimaschädlicher Treibhausgase bis 2030 mindestens halbieren und bis 2040 klimaneutral werden. Opis-Pieber: „Ein verbindliches CO2-Gesetz muss die nötigen Rahmenbedingungen für Bund, Länder, Gemeinden und Sektoren schaffen.“ Es brauche finanzielle Anreize für wirkungsvolle Klimainitiativen.

Opis-Pieber: „Klimafreundliches Handeln muss belohnt werden. Dazu müssen Steuern und Förderungen zukunftsfähig werden. Um die österreichische Bevölkerung zu entlasten, ist allen ein fairer Klimabonus auszuzahlen.“ Damit es allen Menschen möglich ist, nachhaltig zu leben, sollte in ein gut ausgebautes, breit leistbares öffentliches Nah- und Fernverkehrsnetz sowie leistbare, regionale erneuerbare Energie für alle investiert werden.

Die Initiatoren des Klima-Volksbegehrens hatten am Montag in Wien ihre zentralen Forderungen präsentiert. Voraussichtlich im Herbst kann es dann unterzeichnet werden.

religion.ORF.at/KAP

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