Gurk: Apostolischer Administrator führt Gespräche

Der von Papst Franziskus neu ernannte apostolische Administrator der Diözese Gurk, Militärbischof Werner Freistetter, ist am Montag erstmals offiziell mit dem Gurker Domkapitel in Klagenfurt zusammengetroffen.

Dabei wurde dem Domkapitel formell das päpstliche Ernennungsdekret zur Kenntnis gebracht. Daran anschließend führte Freistetter mit dem früheren Diözesanadministrator, Dompropst Engelbert Guggenberger, sowie den Mitgliedern des Domkapitels, ein Gespräch im Rahmen eines gemeinsamen Mittagessens.

Im Anschluss gab es weitere Einzelgespräche mit den Domkapitularen sowie Leitern bzw. Leiterinnen wichtiger diözesaner Einrichtungen wie der Finanzkammer, dem Seelsorgeamt und dem Betriebsrat.

Militärbischof Werner Freistetter

APA/Militärgeneralvikariat

Der neu ernannte apostolische Administrator der Diözese Gurk, Militärbischof Werner Freistetter

Pressekonferenz und Vorstellung

Nach diesen ersten Gesprächen mit Spitzen der Diözese wird sich Bischof Freistetter am (morgigen) Dienstag um 10 Uhr im Rahmen einer Pressekonferenz im Bischofshaus in Klagenfurt der Öffentlichkeit vorstellen.

Die für diesen Termin noch vor seiner Ernennung seitens der Diözese angekündigte Pressekonferenz anlässlich der Präsentation der Rechnungsabschlüsse 2018 von Diözese Gurk, Bistum und Domkapitel wurde daher auf Montag, 8. Juli, 10.00 Uhr verschoben.

Kundgebung und Vesper mit „Gebet für die Diözese“

Die Diözese Gurk-Klagenfurt hat zwischenzeitlich zwei Termine als Reaktion auf die jüngsten personalen Weichenstellungen angekündigt: Am Montagabend fand im Dom zu Klagenfurt ein „Gebet für die Diözese“ statt.

Gepredigt wurde bei dieser Vesper die Seelsorgeamts-Direktorin Anna Hennersperger. Und für Mittwochabend hat das Forum „Mündige Christen“ zu einer Kundgebung auf den Klagenfurter Domplatz eingeladen, die als „Zeichen der Solidarität“ für die Arbeit des mit Juli von Militärbischof Freistetter abgelösten Administrators Guggenberger angekündigt ist.

Dank an den Vorgänger

Die Vesper am Montag um 19.00 Uhr im Klagenfurter Dom „sollte auch eine Bedankung für den Diözesanadministrator Engelbert Guggenberger sein“, wie Hennersperger „Kathpress“ gegenüber mitteilte.

Eingeladen dazu haben der Sprecher der Kärntner Dechanten, Herbert Burgstaller aus Villach St. Martin, der Verantwortliche für die Priesterausbildung und vormalige Sprecher des Priesterrates, Johann Sedlmaier, sowie Dompfarrer Peter Allmaier.

Protest der „mündigen Christen“

Deutlich kämpferischer ist die Presseaussendung des Forums „Mündige Christen“ zur Kundgebung am Mittwoch um 18.00 Uhr: Sie sei Ausdruck von „Solidarität für Engelbert Guggenberger“ und ein Protest „gegen die weitere Vertuschung und Verschleppung der Causa Schwarz“, wie es hieß.

Guggenbergers Abberufung als Diözesanadministrator stoße in der Bevölkerung, bei kirchlichen Mitarbeitern und in der Kärntner Priesterschaft „auf absolutes Unverständnis“. Die Einsetzung eines Apostolischen Administrators werde als „willkürlicher Akt von Wien und Rom“ empfunden und konterkariere das Bemühen um Transparenz durch Guggenberger und das Domkapitel.

Sensible Aufgabe

Militärbischof Freistetter hatte am Freitag, nach seiner Ernennung zum Apostolischen Administrator für die Diözese Gurk, gegenüber Kathpress von einer Aufgabe gesprochen, die „große Sensibilität“ erfordere. Seine Aufgabe sei es, die Amtsgeschäfte so lange fortzuführen, bis ein neuer Bischof durch den Papst ernannt worden ist.

Er werde seiner neuen Aufgabe „mit aller gebotenen Sorgfalt nachkommen“, versicherte Freistetter und betonte seine Dialogbereitschaft: Er müsse sich erst einmal ein eigenes Bild von der Diözese Gurk machen und werde zuallererst einmal viele Gespräche führen.

religion.ORF.at/KAP

Link: