UNESCO: Geburtskirche kein gefährdetes Welterbe mehr

Die UNESCO hat die Geburtskirche in Bethlehem von ihrer Liste für gefährdetes Welterbe genommen. Restaurierungsarbeiten seien der Auslöser für die Entscheidung.

Die UNO-Kulturorganisation begründete ihre Entscheidung nach einer Tagung in Aserbaidschan am Dienstag mit einer Reihe von Restaurierungsarbeiten, die in den vergangenen Jahren an der frühchristlichen Basilika vorgenommen worden waren. Demnach wurden Dach, äußere Fassaden, Wandmosaiken sowie die Türen der Kirche erneuert.

Blick in die Geburtskirche in Bethlehem

Reuters/Mussa Qawasma

Die UNESCO hat die Geburtskirche in Bethlehem von ihrer Liste für gefährdetes Welterbe genommen

Status gegen Widerstand der USA und Israel erteilt

Die über dem angeblichen Geburtsort Jesu Christi errichtete Basilika wurde 2012 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Als erste Stätte in den palästinensischen Gebieten erhielt sie diesen Status - gegen den Widerstand aus den USA und Israel. Noch im selben Jahr wurde die Kirche wegen ihres schlechten Zustands als gefährdet eingestuft.

2013 wurde auf Basis eines historischen Abkommens der palästinensischen Behörden mit der orthodoxen, der katholischen und der armenischen Kirche mit den Renovierungsarbeiten begonnen. Die drei Kirchen verwalten gemeinsam diesen Ort, der jährlich mehr als zwei Millionen Besucher aus aller Welt anzieht.

Die Geburtskirche

Die Geburtskirche ist eines der am besten erhaltenen Bauwerke aus dem frühen Christentum. Der Ort mit der Geburtsgrotte wurde seit Anfang des zweiten Jahrhunderts als Geburtsort von Jesus Christus verehrt. Einen archäologischen Beweis dafür gibt es nicht.

Kaiser Hadrian soll an der Stelle um 135. n. Chr. einen Adonis-Hain errichtet haben, wahrscheinlich, um christliche Verehrung dort zu unterbinden. Kaiser Konstantin I. ließ ab 326 n. Chr. eine fünfschiffige, Christus geweihte Basilika bauen, von der 36 Monolithsäulen erhalten geblieben sind. Unter dem Chor befindet sich die Geburtsgrotte mit dem sogenannten Silberstern. Lampen über dem Stern repräsentieren die unterschiedlichen christlichen Konfessionen.

Die Geburtskirche zieht jedes Jahr Millionen Pilger und Besucher an und gilt damit als wichtige Touristenattraktion in den Palästinensergebieten. Bethlehem liegt etwa zehn Kilometer von Jerusalem entfernt im palästinensischen Westjordanland. Die verschiedenen christlichen Konfessionen nutzen die Kirche nach einem genau festgelegten Plan. Die griechisch-orthodoxe und die armenisch-orthodoxe Kirche teilen sich das Gotteshaus mit der römisch-katholischen Kirche, die einzelnen Nutzungsbereiche sind streng festgelegt.

religion.ORF.at/AFP

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