Antisemitismus für junge Juden wachsendes Problem

Acht von zehn jungen Juden und Jüdinnen in der Europäischen Union - 81 Prozent - halten Antisemitismus für ein Problem in ihrem Land. Als besonders problematisch werden dabei Äußerungen im Internet angesehen.

Laut einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der EU-Agentur für Grundrechte (FRA) sagen 83 Prozent der 16 bis 34 Jahre alten Jüdinnen Juden, dass Antisemitismus in den vergangenen fünf Jahren zugenommen habe.

89 Prozent der Befragten erklärten, dass Antisemitismus im Internet und in den Sozialen Medien ein Problem darstelle. Auch Rassismus wird von vier von fünf Befragten als Problem in ihrem jeweiligen Land angesehen.

Bessere Bekämpfung des Antisemitismus

„Wir müssen Antisemitismus effektiver bekämpfen, in dem wir bei den Wurzeln ansetzen, ganz egal wie schwierig das ist“, wird Michael O’Flaherty, Direktor der FRA, im Vorwort zur Studie zitiert. „Wir hoffen, dass dieser Bericht die Politiker dazu bestärkt, ihre Bemühungen in diesem Bereich zu verstärken.“

Zwei Frauen mit Kippa bei einer Veranstaltung gegen Antisemitismus in Frankfurt am Main, Deutschland

APA/AFP/Yann Schreiber

Zwei Frauen mit Kippa bei einer Veranstaltung gegen Antisemitismus in Frankfurt am Main, Deutschland, im Mai 2018

Für die Auswertung wurden die Befragungsdaten von 2.707 dem Judentum zugehörigen Menschen aus zwölf EU-Staaten berücksichtigt, die zum Zeitpunkt der Befragung zwischen 16 und 34 Jahre alt waren.

Ein großer Teil der Befragten lebte in Großbritannien (717), Frankreich (436) und Deutschland (397). In Österreich waren es 111. Neben diesen vier Ländern nahmen noch junge Juden aus Belgien, Dänemark, Italien, Lettland, den Niederlanden, Polen, Schweden, Spanien und Ungarn teil.

religion.ORF.at/APA/dpa

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