Petition für Guggenberger als Kärntner Bischof

Das kürzlich formierte „Forum mündige Christen“ möchte den abgesetzten Kärntner Diözesanadministrator Engelbert Guggenberger als neuen Bischof der Diözese Gurk-Klagenfurt und hat deshalb eine Petition gestartet.

Unter pro-guggenberger.at sollen möglichst viele Christen und Christinnen egal welcher Konfession aus ganz Österreich das Ansinnen unterstützen. Guggenberger genieße das Vertrauen der Menschen, habe den „Scherbenhaufen“ in Kärnten nach dem Wechsel von Bischof Alois Schwarz nach St. Pölten aufgeräumt und der katholischen Kirche im Land ihre Glaubwürdigkeit zurückgegeben, sagte Initiator Gabriel Stabentheiner bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Klagenfurt. „Guggenberger wurde zur Symbolfigur für den aufrechten Gang in der Kirche.“

Die Mitinitiatorin und frühere Präsidentin der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ), Gerda Schaffelhofer, sagte, die Absetzung Guggenbergers sei der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Es gebe nun die Chance, dass „die jahrhundertealte Tradition, brav sein, Hände falten, Goschn halten, durchbrochen wird“. Die Bischofsbestellung in Kärnten dürfe nicht nach dem üblichen Motiv, einen Vertrauten einzusetzen, um den eigenen Machtbereich zu erweitern, passieren.

Der Kärntner Domprobst und ehemalige Diözesanadministrator Engelbert Guggenberger

APA/Gert Eggenberger

Der Kärntner Dompropst und ehemalige Diözesanadministrator Engelbert Guggenberger

Adressaten Nuntius und Kardinal

Stabentheiner hofft, innerhalb von drei Wochen Unterschriften im fünfstelligen Bereich zu sammeln, auch bei Gottesdiensten in den Pfarren sollen Listen aufgelegt werden. Rechtliche Wirkungen wird die Petition unabhängig vom Zuspruch keine entfalten, das ist im Kirchenrecht nicht vorgesehen. Adressaten der Petition werden Nuntius Pedro Lopez Quintana und Kardinal Christoph Schönborn sein.

Falls man bei diesen nicht auf offene Ohren stößt, überlege man auch einen Gang nach Rom. Papst Franziskus könne nach Einschätzung der Initiative über die Situation in Kärnten nicht vollständig informiert sein, der Umgang widerspreche zu vielem, was dieser predige.

Ehemaliger Administrator als Symbolfigur

Dass es Guggenberger in der Vergangenheit ablehnte, Bischof zu werden, stört Stabentheiner nicht. Der Dompropst sei als Administrator zur Symbolfigur geworden. „Da kommt er nicht mehr aus.“ Guggenberger wollten die Initiatoren im Anschluss an die Pressekonferenz über ihre Petition informieren.

Die Initiative hatte vergangene Woche bereits eine Kundgebung im Klagenfurter Dom organisiert. Weitere Veranstaltungen sollen folgen. Die nun gestartete Petition ist nicht die erste betreffend die katholische Kirche in Kärnten. Seit eineinhalb Wochen läuft auch die Petition „Kärntens Gläubige appellieren an Rom“, die sich „für aufrichtige Klärung der Vorgänge der vergangenen Jahre“ einsetzt. Sie überzeugte bis Mittwochmittag gut 2.600 Unterstützer und Unterstützerinnen.

religion.ORF.at/KAP

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