MIVA-Spendenaktion und Fahrzeugsegnungen

Die traditionelle „Christophorus-Aktion“ des Hilfswerks MIVA-Austria appelliert heuer bereits zum 60. Mal an die Solidarität von Autofahrerinnen und Autofahrern.

Unter dem bekannten Motto „Einen Zehntelcent pro unfallfreiem Kilometer für ein MIVA-Auto“ - umgerechnet einen Euro für 1.000 Kilometer - werden Spenden für die Finanzierung von Fahrzeugen für Mission und Entwicklung gesammelt, die pastoralen, medizinischen und sozialen Projekten dienen.

Zusätzlich finden rund um den Christophorus-Sonntag (21. Juli) österreichweit Fahrzeugsegnungen statt, so etwa in der Dompfarre Eisenstadt oder der Stadtpfarre St. Hemma in Klagefurt, die einen speziellen „Drive-in“-Segen anbietet. Im Fokus der diesjährigen Aktion steht die südindische Diözese Kottar, die die Mobilität ihrer Priester verbessern möchte.

Segnungen am Christophorus-Sonntag

Höhepunkt der Aktion, benannt nach dem Heiligen Christopherus der als „Christus-Träger“ und Schutzheiligen der Reisenden gilt, ist am 21. Juli (10.00 Uhr) ein Festgottesdienst mit dem emeritierten Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser in der Zentrale der „Missions-Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft“ im oberösterreichischen Stadl-Paura. Anschließend findet eine Fahrzeug-, Pferde- und Kutschensegnung statt. Neben dem 60-jährigen Bestehen der „Christophorus Aktion“ wird dabei auch die Gründung der MIVA (Missions-Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft) vor 70 Jahren gefeiert.

Rund 60 Länder bitten das Hilfswerk jährlich um Unterstützung durch Autos, Motorräder oder Fahrräder, informierte die MIVA in einer Aussendung. Das heurige Beispielprojekt im Süden Indiens zeige, dass man bereits mit wenigen Motorrädern die Mobilität und Sicherheit von Priestern verbessern könne.

13 Motorräder für Tamil Nadu

So gehe es in der Diözese Kottar im Bundesstaat Tamil Nadu konkret um die Finanzierung von 13 Motorrädern, um die Bischof Nazarene Soosai persönlich gebeten habe. In der Diözese reiche das Geld nicht einmal aus, um allen ihren Priestern ein Gehalt zu zahlen, erklärte Bischof Soosai die Situation der Diözese.

Die Zweiräder sollen den Priestern helfen, die Fülle ihrer Aufgaben zu erfüllen und die Wege zu ihren Gemeinden zu verkürzen, die sowohl im hügeligen Landesinneren als auch an der schwer zugänglichen Küste liegen. Motorräder seien in Indien beliebte Verkehrsmittel, da sie billiger in der Erhaltung seien, Engstellen überwinden und man trotz der täglichen Staus, die auch in kleineren Städten unvermeidlich seien, gut vorankomme. Außerdem würden Priester auf zwei Rädern, die oft an ihrem weißen Gewand erkennbar seien, zum Verkehrsalltag gehören, so die MIVA.

Nicht nur Autos

Die MIVA Austria ist ein katholisches Hilfswerk mit Sitz in Stadl-Paura, Oberösterreich. Neben dem typischen MIVA-Auto, einem an das Einsatzgebiet angepassten Geländewagen, stehen auch Lastfahrzeuge, PKWs, Motorräder bis hin zu Lasttieren, Booten oder landwirtschaftlichen Geräten auf der Liste. Mancherorts dienen die Fahrzeuge der Priester und geistlichen Schwestern vielen Menschen als einzig verfügbare Transportmöglichkeit, im Notfall auch als Krankenwagen.

Die MIVA Austria wurde im Jahr 1949 gegründet und ist somit eines der ältesten Hilfswerke Österreichs. Heuer feiert die MIVA somit ihr 70-jähriges Bestehen. Und noch weitere Jubiläen stehen in diesem Jahr an: Die MIVA-Fahrradaktion wird 25 Jahre alt, der BBM (Beschaffungsbetrieb der MIVA) 30 Jahre und das „ChristophorusHaus“ in Stadl-Paura mit seinem Weltladen 15 Jahre alt. International ist die MIVA in derzeit 13 Ländern vertreten.

religion.ORF.at/KAP

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