Faszination Göttinnen: Matriarchat heute und morgen

Dem Themenkreis Matriarchat und Erbe der Göttinnen in Vergangenheit und Gegenwart ist diesen Samstag ein Abend im Wiener Museum für angewandte Kunst (MAK) gewidmet.

Im Vortrag „Matriarchat heute und morgen“ widmet sich Heide Göttner-Abendroth, Philosophin und früher Dozentin an der Universität München sowie freie Wissenschaftlerin und Autorin dem weiblichen Göttlichen. Darin stellt sie die Erkenntnisse der modernen Matriarchatsforschung vor, als deren Begründerin sie auf der Facebook-Seite des interdisziplinären Forschungsprojektes „The Dissident Goddesses’ Network“ bezeichnet wird.

Venus von Willendorf

APA/Herbert Neubauer

Berühmte mögliche Göttinnen-Statuette: Venus von Willendorf

Durch ihre lebenslange Forschungsarbeit und ihr Hauptwerk „Das Matriarchat“, bringe sie mütterdominierte Gesellschaften weltweit in der Gegenwart und in der Geschichte wieder ans Licht, heißt es dort. „Matriarchale Gesellschaften kommen ohne die menschen- und lebensverachtenden Vorgänge von Eroberungskrieg und Herrschaft aus“, so Göttner-Abendroth auf ihrer Website.

Spuren matriarchalischer Gesellschaftsformen

Sie ist einerseits auf der Suche nach Spuren uralter matriarchalischer Gesellschaftsformen - die es auch heute noch in einigen wenigen Weltgegenden gibt -, andererseits will sie die möglichen positiven Auswirkungen, die solche „mutterschaftlichen“ Systeme auf die heutige Welt haben könnten, herausarbeiten.

Moderiert wird der Abend von Elisabeth von Samsonow, Künstlerin und Professorin an der Akademie der bildenden Künste. Zu sehen ist der Film HERSTORY - 36.000 Years of Goddesses and Idols von Margot Pilz.

Veranstaltungshinweis

The Dissident Goddesses’ Lecture #2 mit Vortrag „Matriarchat heute und morgen“. MAK Vortragssaal, Weiskirchnerstraße 3, 1010 Wien. Samstag, 20. Juli 2019, 19.00 Uhr, Eintritt frei

Göttner-Abendroth organisierte und leitete 2003 den ersten Weltkongress für Matriarchatsforschung, „Gesellschaft in Balance“, in Luxemburg und im Jahr 2005 den zweiten Weltkongress für Matriarchatsforschung, „Societies of Peace“, in Texas, USA. Im Jahr 2009 war sie Ko-Leiterin der internationalen Konferenz „A Motherworld is possible. Two feminist Visions: Gift Economy and Matriarchal Studies“ in Toronto/Kanada. Sie ist auch unter den Frauen, die im Rahmen der weltweiten Initiative „1000 Frauen für den Friedensnobelpreis 2005“ nominiert wurden.

Performances und „Experimente“

The Dissident Goddesses’ Lectures wollen mit Vorträgen, Performances und „Experimenten von Wissenschaftlerinnen und Künstlerinnen der Substanz der Göttin auf den Grund“ gehen. Die Lectures finden im Rahmen des interdisziplinären Forschungsprojektes “The Dissident Goddesses’ Network/ Contemporary Prehistories” statt, das an der Akademie der bildenden Künste Wien angesiedelt ist.

gril, religion.ORF.at

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