Kardinal Marx: Predigtverbot für Laien überdenken

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hat das bisher geltende Predigtverbot für Laien in katholischen Messfeiern infrage gestellt.

„Wollen wir nicht sagen, wer eine Begabung hat, der soll sprechen?“, sagte der Münchner Erzbischof am Wochenende bei einem Treffen mit Lektorinnen und Lektoren seiner Erzdiözese.

Da die „Begabungen unterschiedlich“ seien, stelle sich auch die Frage der Predigt durch Laien. Nach dem Kirchenrecht ist die Predigt in katholischen Messfeiern Klerikern vorbehalten.

Kardinal Reinhard Marx

APA/dpa/Andreas Gebert

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hat das bisher geltende Predigtverbot für Laien in katholischen Messfeiern infrage gestellt

„Größere Vielfalt dessen, was Predigt ist“

Der Predigtdienst müsse sich weiterentwickeln, sagte der Kardinal. So könnten auch Visualisierungen oder „Zeugnisse von Menschen“ einbezogen werden. Generell wünsche er sich „eine größere Vielfalt dessen, was Predigt ist“.

Der Verwendung von Tablets im Gottesdienst anstelle der liturgischen Bücher erteilte Marx dagegen eine Absage. Dabei räumte er ein, das Brevier, also das tägliche Stundengebet, lese er persönlich nur noch auf dem Tablet. In der Liturgie solle man jedoch bei gedruckten Büchern bleiben.

religion.ORF.at/KAP

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