Diakonie-Chefin für legale Fluchtwege nach Europa

Die Direktorin der Diakonie, Maria Katharina Moser, hat am Montag legale Fluchtwege nach Europa als „einzigen Weg, das Sterben im Mittelmeer zu beenden“, bezeichnet. Moser setzt diesbezüglich Hoffnungen in die künftige EU-Kommissionspräsidentin.

Moser hoffe, dass nach der Ankündigung eines Pakts für Migration und Asyl durch Ursula von der Leyen jetzt „Bewegung nicht nur in die Debatte kommt, sondern dass tatsächlich legale Fluchtwege nach Europa eröffnet werden“, wie es in einer Aussendung der Diakonie am Montag heißt. Die Diakonie unterstütze vor allem den Vorschlag von der Leyens, humanitäre Korridore für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge zu eröffnen.

Lösung an Regierung „gescheitert“

Diese Idee sei nicht neu, erinnerte Moser an einen Vorschlag, mit dem die Diakonie bereits im Mai 2015, noch vor der Flüchtlingskrise, an die damalige Bundesregierung herangetreten war. Gemeinsam mit evangelischen Partnerkirchen in Italien sei das damals angeregt worden.

Flüchtlingen soll ein Visum gewährt werden, sie könnten nach Gewährung dieses „humanitären Visums“ und der Reise nach Österreich hier einen Asylantrag stellen und ihr Verfahren abwarten. „Italien hat diese humanitären Visa und Korridore umgesetzt, in Österreich ist es an der Regierung gescheitert“, bedauerte Moser.

Amtseinführung von Pfarrerin Maria Katharina Moser als Diakonie-Direktorin

epd/M. Uschmann

Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser

Innenminister soll humanitäre Visa „prüfen“

Die Diakonie-Direktorin forderte den Innenminister der Übergangsregierung nun dazu auf, die rechtlichen Möglichkeiten für humanitäre Visa und humanitäre Korridore nach Österreich erneut zu prüfen. Und von den wahlwerbenden Parteien erwarte sie sich, „dass sie, anstatt Seenotrettung durch Hilfsorganisationen zu kriminalisieren, in ihren Wahlprogrammen Stellung nehmen und konstruktive Lösungen unterstützen“, erklärte Moser.

Mit der Diakonie-Katastrophenhilfe sei die evangelische Hilfsorganisation in den Nachbarländern Syriens präsent und unterstütze Flüchtlinge. „Unsere Partnerorganisationen vor Ort wissen aus ihrer konkreten Erfahrung, dass sich Menschen nicht in die Hände von Schleppern begeben, wenn sie auf Chancen hoffen können, auf legalem und sicherem Weg nach Europa zu kommen.“ Wenn die Politik keine legalen Fluchtmöglichkeiten schaffe, spiele sie den Schleppern in die Hände, warnte Moser.

religion.ORF.at/KAP

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