Medjugorje: Internationales Jugendfestival startet

In Medjugorje in Bosnien-Herzegowina ist am Donnerstagabend zum 30. Mal das Internationale Jugendfestival gestartet, mit prominenter Beteiligung auch aus dem Vatikan.

Der Generalvikar von Rom, Kardinal Angelo de Donatis, feierte mit über 50.000 Jugendlichen aus 97 Ländern den Eröffnungsgottesdienst und übermittelte dabei Grüße und Segenswünsche von Papst Franziskus. Erst im Mai hatte der Papst offizielle Pilgerfahrten in den bosnischen Wallfahrtsort erlaubt. Wie es damals hieß, seien die hier seit dem Jahr 1981 berichteten Erscheinungen der Gottesmutter Maria damit noch nicht anerkannt, sondern würden weiter von der Kirche geprüft.

Am Jugendfestival nehmen heuer 620 Priester sowie 14 Kardinäle, Erzbischöfe und Bischöfe teil, darunter die Kurienerzbischöfe Rino Fisichella, Präsident des Päpstlichen Rates für die Förderung der Neuevangelisierung, und Jose Rodriguez Carballo, Sekretär der Kongregation für die Institute geweihten Lebens, weiters der Erzbischof Luigi Pezzuto, Apostolischer Nuntius für Bosnien und Herzegowina, die Kardinäle Antonio Canizares Llovera (Valencia) und Vinko Puljic (Bosnien) sowie Erzbischof Henryk Hoser, der vom Papst im Vorjahr zum Apostolischen Visitator für die Pfarre Medjugorje beauftragt wurde.

Entscheidung hat „große Tür geöffnet“

Die Entscheidung des Papstes vom Mai habe eine „große Tür geöffnet“, begründete Erzbischof Hoser in einer Pressekonferenz am Donnerstag die Anwesenheit derart vieler Kardinäle und Bischöfe; zuvor wäre dies nicht möglich gewesen. In den 1990er-Jahren hatte die römische Glaubenskongregation noch befunden, Pfarreien und Diözesen dürften keine offiziellen Pilgerfahrten in den herzegowinischen Ort organisieren. Nun stehe der bosnische Wallfahrtsort im Vatikan unter der Obhut des Staatssekretariates, doch er selbst sehe ihn als „ein neues Modell der Neuevangelisierung“, erklärte Hoser.

In dem Pilgerort gebe es wichtige „Räume der Begegnung mit Gott“ wie die beiden umliegenden Berge und die 1969 gebaute Pfarrkirche zum Hl. Jakob, so der Apostolische Visitator weiter. Das für den einwöchigen Aufenthalt konzipierte Pilgerprogramm - mit Katechesen, Gottesdiensten in den verschiedenen Sprachen, Geistlichen Exerzitien und Fastenseminaren - helfe dabei, „einfacher zu leben“, schenke körperliche Befreiung und öffne für das Geistige. Beim täglichen Abendprogramm werde der Rosenkranz meditiert, die Hl. Messe gefeiert und Gott im Altarsakrament angebetet, zudem sei Medjugorje der „Beichtstuhl der Welt“: Viele Pilger fänden im Sakrament der Versöhnung inneren Frieden.

Ortspfarrer Marinko Sakota blickte bei der Pressekonferenz auf die Anfänge des Jugendfestivals in Medjugorje zurück. Beim Start durch damaligen Wallfahrtsdirektor P. Slavko Barbaric mit einigen Jugendlichen sei die Entwicklung zu einem Großereignis derartiger Dimensionen nicht absehbar gewesen. Das diesjährige Treffen, das unter dem Motto „Folge mir nach“ steht und noch bis Dienstag dauert, verfolgten zum Auftakt am Donnerstag laut Angaben der Pfarre bereits über 1,7 Millionen Menschen weltweit über Livestream mit. Vor Ort nehmen aus Österreich größere Gruppen u. a. aus Wien, Niederösterreich, der Steiermark und dem Burgenland teil.

religion.ORF.at/KAP

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