Schönborn: „Medjugorje ist gesegneter Ort“

Der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn hat in einer Grußbotschaft zum aktuellen Internationalen Jugendfestival im bosnisch-herzegowinischen Medjugorje den Ort als „gesegnet“ bezeichnet.

Schönborn erkennt mehrere Zeichen, „dass die Kirche dankbar anerkennt, was so viele Menschen seit Jahrzehnten in Medjugorje erleben“. Papst Franziskus habe in den vergangenen Jahren sowie rund um das derzeit in dem bosnischen Wallfahrtsort stattfindende 30. Internationale Jugendfestival „Schritt für Schritt“ angedeutet, „dass Medjugorje ein gesegneter Ort ist, an dem die Muttergottes, die Gospa, den Menschen so nahe ist und so viel Hilfe schenkt“, erklärte der Wiener Erzbischof in einer Grußbotschaft an noch bis Dienstag in Medjugorje versammelten 50.000 Jugendlichen, darunter auch viele aus Österreich.

In dem südlich von Sarajewo gelegenen Medjugorje gibt es seit 1981 Berichte von täglichen Marienerscheinungen, die jedoch von der katholischen Kirche bis dato nicht anerkannt werden. Der Vatikan ringt bereits lange um seine Position und verbot in den 1990er Jahren Pfarren und Diözesen offizielle Pilgerfahrten in den herzegowinischen Ort. Papst Franziskus hob das Verbot im Mai 2019 auf. Zuvor hatte von 2010 bis 2015 eine Kommission unter der Leitung von Kardinal Camillo Ruini das Phänomen Medjugorje untersucht; die Ergebnisse sind weiterhin nicht veröffentlicht.

Ein Mosaik in Medjugorje mit einer Gläubigen davor.

APA/AFP/Elvis Barukcik

Kardinal Christoph Schönborn hat Medjugorje als „gesegneten Ort“ bezeichnet

Kardinal Schönborn erinnerte in seiner Grußbotschaft, dass Papst Franziskus seit 2017 den polnischen Erzbischof Henryk Hoser als „persönlichen ständigen Vertreter“ nach Medjugorje entsandt und nun seinen „persönlichen Vikar in Rom, Kardinal De Donatis“ , zur Eröffnung des Jugendfestivals geschickt habe. „Alle diese Zeichen zeigen, dass die Kirche dankbar anerkennt, was so viele Menschen seit Jahrzehnten in Medjugorje erfahren und was euch bewegt, trotz der sommerlichen Hitze so zahlreich an diesen Gnadenort zu kommen“, wandte sich der Wiener Erzbischof an die Jugendlichen.

„Gnadenort“

Er sei für diese „kluge und liebevolle Hirtensorge“ des Papstes äußerst dankbar, erklärte Schönborn, der die Jugendlichen zum Gebet für den Pontifex aufrief. Im „Gnadenort“ Medjugorje sei der Himmel den Menschen nahe, so der Kardinal: „Hier schenkt die Gospa so viel Trost und Bekehrung, hier entdecken viele von euch die Freude der Beichte, des Sakraments der Vergebung. Hier erlebt ihr die Gemeinschaft im Glauben, hier knüpft ihr Freundschaften, hier erleben viele innere Heilung von Wunden des Lebens.“

Schönborns Grußbotschaft hatte der Pfarrer von Medjugorje, P. Marinko Sakota, am Samstag nach der Abendmesse des von 1. bis 6. August stattfindenden Jugendfestivals verlesen. Der Wiener Erzbischof war 2010 bereits selbst in Medjugorje und ist seit 2008 auch Gastgeber des Medjugorje-Friedensgebetes „Message for you“, das jährlich im Herbst im Wiener Stephansdom - heuer am 19. September - stattfindet und mit je rund 5.000 Teilnehmern als das wichtigste Medjugorje-Treffen außerhalb Bosniens gilt. Schönborn kündigte an, er plane, „so Gott will“, im kommenden Jahr selbst zum Jugendfestival nach Medjugorje kommen.

50.000 Jugendliche bei Treffen

In Medjugorje, Zielort von jährlich weit über einer Million Pilgern aus aller Welt, ist das Jugendfestival Anfang August das Hauptereignis des Jahres. Bei der 30. Auflage heuer sind derzeit 50.000 Jugendliche und über 600 Priester in dem knapp 5.000 Einwohner zählenden Ort versammelt. Die durch die Papst-Erlaubnis vom Mai ermöglichte Anwesenheit von 14 Kardinälen, Erzbischöfen und Bischöfen - darunter mehrere Kurienerzbischöfe aus dem Vatikan - stellt dabei ein Novum dar.

Der Papst-Gesandte Erzbischof Henryk Hoser hatte am Samstag Medjugorje in einer Reihe mit den anerkannten Marienerscheinungsorten Lourdes, Fatima und Kibeho genannt. Er rief die Jugendlichen dazu auf, sich von der „Königin des Friedens“ - so wird die Hl. Maria in Medjugorje bezeichnet - leiten zu lassen.

religion.ORF.at/KAP

Mehr dazu:

Link: