D: Muslimische Gemeinde löscht Texte über Schlagen

Nach der Kritik an Empfehlungen, die das Schlagen der Ehefrau erlauben, hat das Islamische Zentrum München entsprechende Texte von seiner Homepage gelöscht.

Die Reaktionen seien nachvollziehbar und berechtigt gewesen, sagte ein Sprecher der Deutschen Muslimischen Gemeinschaft (DMG), zu der das Münchner Zentrum gehört, am Donnerstag. In dem Kapitel „Frau und Familie im Islam“ hatte es unter Berufung auf Sure 4:34 online geheißen, dass als letztes Mittel im Fall von Eheschwierigkeiten auch das Schlagen der Frau infrage komme.

Nach Ansicht der „Gelehrten“ habe das Schlagen allerdings „eher einen symbolischen Charakter“. Zuvor hatte der „Bayerische Rundfunk“ darüber berichtet.

Prophet als Vorbild

Die Sätze hatten bei Münchner Stadtpolitikern für Entsetzen gesorgt. Die DMG erklärte: „Vieles ist missverständlich ausgedrückt worden.“ Die Missverständnisse sollen nun mit einer neuen Website und neuen Texten ausgeräumt werden. Exegeten legen den entsprechenden Koranabschnitt auf sehr unterschiedliche Weise aus. Während die einen die Überlegenheit des Mannes gegenüber der Frau bestätigt wissen wollen, gibt es auch Erklärungen, die mehrere Dimensionen der Offenbarung einbeziehen.

Von muslimischen Feministinnen wird darauf verwiesen, dass es keine Überlieferung gibt, wonach der Prophet Mohammed gegen Frauen jemals die Hand erhoben hätte. Das „Schlagen“ wurde auch als „Klapps auf den Po“ oder Streichen über die Wange aufgefasst. Auch Übersetzer kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen - wie etwa „ein Beispiel geben“.

religion.ORF.at/dpa

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