US-Bischöfe nach Missbrauchsbericht selbstkritisch

Anlässlich des Jahrestags der Veröffentlichung eines umfassenden Berichts über sexuellen Missbrauch in Pennsylvania haben sich Bischöfe aus den betroffenen Diözesen des US-Bundesstaats selbstkritisch gezeigt.

Es sei verheerend für ihn gewesen, „die hässlichen Details dessen zu sehen, was in der Kirche geschehen war“, erklärte der Bischof von Erie, Lawrence Persico, am Mittwoch (Ortszeit). Viele Wunden seien auch nach Jahrzehnten nicht verheilt, so etwa der Bischof von Greensburg, Edward Malesic. „Sei verantwortungsbewusst, sei transparent und sage die Wahrheit“, darin bestünden für ihn nach unzähligen Gesprächen mit Betroffenen die Lehren aus der Krise.

„Jahr der Trauer und Reue“

Das Jahr nach der Veröffentlichung des Berichts sei eines „der Trauer und der Reue für das Leid, das den Menschen durch Priester zugefügt wurde“, teilte der Bischof von Pittsburgh, David Zubik in einer Erklärung mit.

Der Bericht einer Grand Jury umfasste die Ergebnisse aus sechs von acht Diözesen des US-Bundesstaates. Dazu zählten die Diözesen Allentown, Scranton, Harrisburg, Pittsburgh, Greensburg und Erie. Die Diözesen Altoona-Johnstown und Philadelphia waren zuvor schon Gegenstand eigener Untersuchungen.

Umfassendste staatliche Untersuchung in US-Kirche

Die Überprüfung sexueller Missbrauchsvorwürfe dauerte zwei Jahre und war die bisher umfassendste staatliche Untersuchung sexuellen Missbrauchs in der katholischen US-Kirche. Überprüft wurden Missbrauchsvorwürfe ab dem Jahr 1947.

Es wurden mehr als 300 beschuldigte Priester identifiziert, die sich in den letzten 70 Jahren an Kindern und Jugendlichen vergangen haben sollen. Der Bericht zählt mehr als 1.000 Opfer.

religion.ORF.at/KAP