Notre-Dame: Renovierungsarbeiten fortgesetzt

Nach mehr als dreiwöchiger Pause sind die Arbeiten zum Wiederaufbau der brandgeschädigten Pariser Kathedrale Notre-Dame fortgesetzt worden. Wegen zu hoher Bleikonzentration muss Schutzausrüstung getragen werden.

Die etqa 50 Bauarbeiter müssen nun einen besonderen Schutzanzug, einen Helm, Handschuhe und eine Maske tragen, wie der Sender Franceinfo am Montag in Paris berichtete. Die Renovierungsarbeiten waren am 25. Juli unterbrochen worden, um die Sicherheitsmaßnahmen für die Arbeiter zu erhöhen.

Die Bleikonzentration nach dem Großbrand an der Pariser Kathedrale Notre-Dame soll um das bis 800-Fache über dem erlaubten Grenzwert gelegen sein. Das berichtete die französische Internet-Zeitung „Mediapart“ Anfang Juli unter Berufung auf Einsicht in offizielle Laborwerte. Blei gilt als krebserregend und fortpflanzungsgefährdend; ebenso steht es im Verdacht, Genmutationen zu begünstigen.

Die Kathedrale Notre Dame mit Gerüst

APA/AFP/Thomas Samson

Die Renovierungsarbeiten an der Kathedrale Notre-Dame werden wieder fortgesetzt

Hunderte Tonnen Blei geschmolzen

Bei dem Brand am 15. April waren das Dach und der Spitzturm der gotischen Kathedrale zerstört worden. Hunderte Tonnen hochgiftiges Blei schmolzen in der Hitze. Warnungen von Umweltschützern vor Gesundheitsgefahren für die Anrainer wiesen die Behörden zwar zurück. Sie räumten aber erhöhte Bleiwerte an einigen Schulen und Kinderkrippen in der Umgebung von Notre-Dame ein.

Der Pariser Präfekt Michel Cadot machte nun den Weg für die Fortsetzung der Arbeiten frei, nachdem er sich an Ort und Stelle ein Bild über die neuen Sicherheitsmaßnahmen gemacht hatte. Die Bauarbeiter müssen Einweg-Schutzanzüge tragen und nach der Tätigkeit auf der Baustelle duschen.

Zudem wurde der Zugang zu der Baustelle verschärft. Wenn die Renovierungsarbeiten wie geplant verlaufen, könnte Notre-Dame 2024 wieder ihre Tore öffnen, wie es sich Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron unmittelbar nach der Katastrophe gewünscht hatte. Um diese Zeit zu überbrücken, wird diskutiert, ob auf dem Vorplatz eine provisorische „Kathedrale“ errichtet werden soll.

religion.ORF.at/APA/AFP/KAP/KNA

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