NGOs fordern von Parteien Stärkung des Ehrenamtes

Klare Bekenntnisse zur Zivilgesellschaft und zur Freiwilligenarbeit fordern Caritas, Diakonie, Rotes Kreuz, Greenpeace, Amnesty International und Vier Pfoten von den wahlwerbenden Parteien in Österreich.

Der gemeinnützige Sektor brauche für seine Leistungen und das ehrenamtlichen Engagement stabile und förderliche Rahmenbedingungen, heißt es in einem Brief, den die Organisationen gemeinsam am Samstag versandt haben. Die Parteivorsitzenden sollen bis 9. September ihre Positionen zu zehn zentralen Forderungen im Bereich gemeinnütziger Arbeit offenlegen.

„Land des Zusammenhalts“

Österreich sei ein „Land des Zusammenhalts“ und die „lebendige Bürgergesellschaft“ ein „Indikator und Garant für eine solide Demokratie“, betonen die NGOs.

„Große Teile des gesellschaftlichen Lebens würden ohne die ehrenamtlich Engagierten und ihre Organisationen nicht funktionieren“, verweisen sie auf die 3,5 Millionen Menschen, die in Österreich in 125.000 Vereinen und gemeinnützigen Einrichtungen Freiwilligendienste leisten. Die NGOs seien als organisierter Teil der Zivilgesellschaft und als Korrektiv unerlässlich und müssten in politische Prozesse miteinbezogen werden.

Zehn dargelegte Forderungen

In den zehn dargelegten Forderungen geht es u.a. um die Anerkennung und Förderung der zivilgesellschaftlichen Organisationen als „fünfte Säule der Demokratie“, neben Legislative, Exekutive, der Judikative und den freien Medien. Die Rahmenbedingungen für freiwilliges Engagement sollten besser werden, zwischen Politik und NGOs ein aktiver und respektvoller Dialog auf Augenhöhe entstehen.

Weiters wollen die Organisationen in einschlägigen Behördenverfahren wie etwa Umweltverträglichkeitsprüfungen, Kommissionen oder Beiräten faire Mitsprache, sowie bei Gesetzesbegutachtungen mehr Spielraum. Wichtig seien zudem Datenschutz und Privatsphäre sowie auch eine Garantie, dass Möglichkeiten der Eigenfinanzierung über Spenden und Fundraising nicht eingeschränkt werden.

religion.ORF.at/KAP