Neuer Ratgeber für Patientenverfügung präsentiert

Einen neuen Ratgeber und ein überarbeitetes Formular zum leichteren Erstellen einer Patientenverfügung haben der Dachverband Hospiz Österreich und die heimischen Patientenanwälte am Mittwoch in Wien vorgestellt.

„Durch die Patientenverfügung können die Menschen selber bestimmen, was sie möchten und was ihnen wichtig ist“, sagte Dachverband-Präsident Waltraud Klasnic bei einem Medientermin mit den Patientenanwälten Sigrid Pilz und Gerald Bachinger. Es gelte „sich dafür einzusetzen, dass jeder Mensch in Würde und in höchstmöglicher Selbstbestimmung und Lebensqualität bis zuletzt leben aber auch sterben kann“, so Klasnic.

Sinn der Patientenverfügung ist es, per Willenserklärung eine oder mehrere medizinische Behandlungen für sich auszuschließen. Im Vorjahr wurde ein leichterer Zugang zur Patientenverfügung im Parlament beschlossen. Die neue Infobroschüre, ein übersichtlicher gestaltetes Formular sowie eine Hinweiskarte, die von den Patienten immer mitgeführt werden kann, sind auch im Internet abrufbar.

Über Leidensweg selbst entscheiden

Patientenanwältin Pilz betonte die Bedeutsamkeit des Patientenwillens der beachtet und geachtet werden müsse. „Die Errichtung einer Patientenverfügung ist eine höchst persönliche Entscheidung, die nur zum Zeitpunkt, in dem ich entscheidungsfähig bin, abgeschlossen werden kann.“

Das Thema betreffe nicht nur ältere Menschen, so Pilz: „Oft kommen Menschen zu uns, die eine diffuse Angst haben, weil sie krank sind und wissen, dass sie einen schweren Weg vor sich haben.“ Dahinter stecke Angst vor Schmerz, Angst vor mangelnder Selbstbestimmung und vor mangelnder Autonomie. „Viele müssen und wollen Entscheidungen treffen für einen Leidensweg, den sie sich nicht vornehmen wollen.“

Gerald Bachinger, Patientenanwalt aus Niederösterreich, zeigte sich erfreut, dass Einrichtungen wie unter anderen das Gesundheitsministerium, die Ärztekammer, die Caritas und das Rote Kreuz als Kooperationspartner gewonnen und „alle unter einen Hut gebracht werden konnten“.

religion.ORF.at/KAP

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