Schönborn in Social Media präsentester Bischof

Kardinal Christoph Schönborn hat unter den deutschsprachigen Bischöfen derzeit die höchste Social-Media-Präsenz. Insgesamt hat er knapp 110.000 Follower, davon fast 86.000 auf Facebook, mehr als 18.000 auf Twitter und bald 6.000 via Instagram.

Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Accounts des Wiener Erzbischofs, die bei der am Mittwoch in Prag zu Ende gegangenen Jahrestagung der deutschsprachigen katholischen Medienbischöfe präsentiert wurde. Auf Facebook sind neben dem Wiener Erzbischof, der seit 6. Juni 2012 dort mit einer eigenen Seite und mehr als 85.000 Followern präsent ist, auch die österreichischen Bischöfe Wilhelm Krautwaschl und Franz Lackner ziemlich stark.

So belegen der Grazer Bischof mit 6.882 Followern und der Salzburger Oberhirte mit 4.037 Followern die Plätze 3 bzw. 5 der Rangliste. Zweiter im deutschsprachigen Episkopat hinter Schönborn ist der Passauer Bischof Stefan Oster (16.594 Follower), auf Platz 4 rangiert der Bischof von Essen, Franz-Josef Overbeck (4.470 Follower).

Abstand auf Twitter geringer

Bei Twitter, wo der Wiener Erzbischof bereits seit November 2011 aktiv ist und derzeit 18.302 Follower hat, sind die Abstände geringer: Hier belegt der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick mit 5.183 Followern den zweiten Platz, gefolgt von Bischof Overbeck (2.050 Follower). Seit über zwei Jahren ist Kardinal Schönborn auch auf Instagram, wo er derzeit 5.569 Follower hat.

Kardinal Christoph Schönborn mit Tablet bei der Präsentation der "1000Kirchen"-App

Lisa-Maria Trauer

Kardinal Christoph Schönborn hat eine starke Präsenz in sozialen Medien

Hier folgen aus Deutschland Weihbischof Dominik Schwaderlapp (3.482 Follower) und Bischof Oster (3.057 Follower). Hinter ihnen kommen mit Benno Elbs (2.408 Follower) und Hermann Glettler (1.537 Follower) wieder zwei österreichische Bischöfe.

katholisch.de bei Reichweite top

Blickt man auf die Reichweite kirchlicher Internetplattformen im deutschsprachigen Raum, so liegt dabei die von der Deutschen Bischofskonferenz getragene Plattform katholisch.de unangefochten auf dem ersten Platz. Die Anzahl der Seitenaufrufe von katholisch.de sei seit der Gründung vor acht Jahren kontinuierlich gestiegen und hat heuer im Monat Mai die Marke von insgesamt 1,7 Millionen Visits überschritten, wie David Hober als inhaltlicher Geschäftsführer der Plattform ausführte.

Stark steigend ist auch die Reichweite der verschiedenen Social-Media-Kanäle von katholisch.de: Zusammengenommen waren es im Jahr 2018 über 140.000 Abonnenten, angeführt von Facebook mit über 107.000, Twitter mit 15.000, Instagram mit 11.000 und Youtube mit 10.000 Abonnenten. Dabei wurden für die von katholisch.de produzierten Videos auf Youtube im vergangenen Jahr insgesamt fast 2,5 Millionen Aufrufe verzeichnet. Und die Reichweite lag laut Hober allein bei Facebook im letzten Jahr bei 27,4 Millionen.

Kirche und Medien 30 Jahre nach der Wende

Im Zentrum der Beratungen der deutschsprachigen Medienbischöfe Europas, die unter dem Vorsitz des Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr tagten, war die kirchliche, gesellschaftliche und mediale Situation in Tschechien. Eröffnet wurde die dreitägige Konferenz mit einem Vortrag des Vorsitzenden der Tschechischen Bischofskonferenz, Kardinal Dominik Duka.

30 Jahre nach der Wende seien die Folgen des Kommunismus nach wie vor spürbar und es könne in den letzten Jahren sogar ein Wiedererstarken neomarxistischer Kräfte festgestellt werden, diagnostizierte der Prager Erzbischof. Positiv bewertete Duka die Zusammenarbeit mit den anderen christlichen Kirchen und der Jüdischen Glaubensgemeinschaft.

Medienarbeit der Kirche verbessert

Große Fortschritte konnten auch bei der kirchlichen Medienarbeit erzielt werden. So verfügt die katholische Kirche mit der Wochenzeitung „Katolicky tydenik“ und rund 36.000 Abonnenten ein für Tschechien vergleichsweise sehr reichweitenstarkes Printmedium. Darüber hinaus gibt es mit „Radio Proglas“ und „TV Noe“ zwei weitere Medien, die auf Spenden und ehrenamtliches Engagement basieren und damit wichtige Faktoren im kirchlichen Leben sind, wie bei einer Begegnung mit den Verantwortlichen dieser katholischen Medien am Dienstag deutlich wurde.

An der Tagung nahmen Vertreter der Bischofskonferenzen aus Deutschland, Tschechien, Litauen, Österreich, Slowenien, Kroatien und aus der Schweiz teil. Unter ihnen waren neben Kardinal Duka und Bischof Neymeyr auch Bischof Petar Palic (Hvar/Kroatien) sowie der Generalsekretär des Rats der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE), Martin Michalicek.´

Caritas starke Marke im Netz

Übrigens ist auch die Caritas Österreich in Sozialen Medien sehr präsent. Wie „Horizont“ berichtet, folgen der Caritas Österreich auf Facebook derzeit über 27.000 User und der Seite „Caritas: Wir helfen“ sogar mehr als 80.000. „Soziale Medien sind aufgrund ihres partizipativen Wesens gut geeignet, soziales Engagement zu ermöglichen“, hielt Caritas-Generalsekretär Klaus Schwertner dazu im Interview fest.

Die Caritas ist auch auf Instagram, YouTube und Twitter vertreten. Gegenüber Profit-Unternehmen sei man zwar finanziell im Nachteil, stattdessen biete die Caritas den Menschen aber die Chance, etwas Sinnvolles zu tun, so Schwertner gegenüber „Horizont“. Das Motto der Caritas lautet „Not sehen und handeln“. Für die Öffentlichkeitsarbeit bedeutet dies: „Die Not auf vielfältige Weise authentisch abzubilden, davon zu berichten und den Menschen Instrumente in die Hand zu geben, rasch und unbürokratisch zu helfen“, erklärte Schwertner.

religion.ORF.at/KAP

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