Kardinal lobt „Rücktrittskultur“ Marcel Hirschers

Kardinal Christoph Schönborn hat Österreichs Skistar Marcel Hirscher und auch den früheren Papst Benedikt XVI. als Vorbilder für eine „gute Rücktrittskultur“ gewürdigt.

„Eindrucksvoll“ sei es gewesen, wie Hirscher in dieser Woche vor einem Millionenpublikum „ruhig, lächelnd“ seinen Rücktritt vom aktiven Rennsport bekannt gegeben habe, hielt der Kardinal in seiner neuen Wochenkolumne in der Gratiszeitung „Heute“ (Freitag-Ausgabe) fest. „Marcel Hirscher hat uns allen gezeigt, wie gute Rücktrittskultur aussieht“, schrieb der 74-jährige Wiener Erzbischof.

Marcel Hirscher

APA/Hans Klaus Techt

Skifahrer Marcel Hirscher

Auch im Zusammenhang mit politischen Ämtern stellten sich Fragen wie „Wann ist der richtige Moment zurückzutreten? Wann muss es sein? Und warum geschieht es oft erst dann, wenn der Druck der Öffentlichkeit es unausweichlich macht?“, so Schönborn weiter.

„Es geht ums Loslassen“

Ein „großes Vorbild“ in Sachen Rücktrittskultur sei auch Benedikt XVI. - zumal es früher unvorstellbar war, dass ein Papst zurücktritt, wie der Wiener Erzbischof erinnerte: „Er hat den Schritt getan, weil er klar gespürt hat, dass es der richtige Zeitpunkt ist. Einmal kommt für jeden von uns dieser Moment. Es geht ums Loslassen, wenn die Zeit gekommen ist. Gott gebe uns die Weisheit, es rechtzeitig zu erkennen.“

Hirscher hatte am Mittwoch in Salzburg seinen Rücktritt vom alpinen Ski-Rennsport bekanntgegeben. Der 30-jährige Salzburger ist zweifacher Olympiasieger und siebenfacher Weltmeister, außerdem hat er zuletzt achtmal in Folge den Gesamtweltcup der Herren geholt.

religion.ORF.at/KAP/APA

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