Kardinäle kritisieren Amazonien-Synode

Die Kardinäle Raymond Leo Burke und Walter Brandmüller haben erneut deutliche Kritik an der von Papst Franziskus einberufenen Amazonien-Synode geübt.

Wie das private katholische Mediennetzwerk CNA/EWTN berichtet, schickten beide Kirchenmänner besorgte Briefe an andere Mitglieder des Kardinalskollegiums. Brandmüller äußerte den Angaben zufolge sein Missfallen über das Vorbereitungsdokument zur Synode - das sogenannte Instrumentum laboris. Es gebe darin nicht nur Unstimmigkeiten, was die Vereinbarkeit mit der echten Lehre der Kirche betreffe, so der deutsche Kardinal.

Brandmüller: Zölibat in Frage gestellt

In einigen Punkten gebe es anscheinend sogar „gegensätzliche“ Auffassungen, wird aus einem Schreiben Brandmüllers vom 28. August zitiert. Zudem sehe er angesichts der aktuellen Debatten die Gefahr, dass selbst der priesterliche Zölibat in Frage gestellt werden könnte. Alle Kardinäle müssten sich Gedanken darüber machen, wie mit möglicherweise „häretischen“ Entscheidungen der Synode umzugehen sei.

US-Kardinal Burke äußerte sich laut dem CNA-Bericht ähnlich. Ebenfalls am 28. August habe er an mehrere Kollegen geschrieben, dass er die tiefe Besorgnis Brandmüllers in Sachen Amazonas-Synode „vollumfänglich“ teile.

Die Amazonie-Synode (6. bis 27. Oktober) im Vatikan soll über neue Formen von Seelsorge in Gebieten mit wenigen Priestern beraten, die Rechte von Indigenen stärken und die ökologische Situation der arten- und rohstoffreichen Urwaldregion in Lateinamerika in den Blick nehmen.

religion.ORF.at/KAP/KNA

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