Papst will sich Causa Schwarz persönlich widmen

Papst Franziskus hat nun in einem Brief angekündigt, sich persönlich in die Causa des nunmehrigen St. Pöltner und ehemaligen Kärntner Bischofs Alois Schwarz einzuschalten.

Die „Salzburger Nachrichten“ (Mittwoch-Ausgabe) berichteten von dem entsprechenden Schreiben, das an die Laieninitiative „Forum Mündiger Christen“ gerichtet war. Gerda Schaffelhofer, Funktionärin der Initiative, hatte einen Brief an Papst Franziskus verfasst, worauf der Papst wenige Tage später geantwortet hatte.

„Ich habe Ihren Brief aufmerksam gelesen und verstehe die Bedeutung des Problems“, so laut „Salzburger Nachrichten“ der Inhalt des Briefes. Konkret habe der Papst angekündigt, er werde nach dem Urlaub des Präfekten der Bischofskongregation „mit ihm sprechen, um die Situation zu beurteilen und nach der Lösung zu suchen“.

Bischof Alois Schwarz (St. Pölten) anl. der Frühjahrsvollversammlung der Bischofskonferenz am Montag, 18. März 2019 in Reichenau an der Rax.

APA/Hans Punz

Vorwürfe gegen Bischof Schwarz: Der Papst hat ein Gespräch angekündigt

Lange schwelende Konflikte

Nach dem Wechsel von Schwarz nach St. Pölten vor gut einem Jahr waren in der Diözese Gurk-Klagenfurt lange schwelende Konflikte aufgebrochen. Schwarz wurden Verfehlungen in der persönlichen Lebensführung aber auch bei der Führung von Diözese und Bistum vorgeworfen, entsprechende Verfahren sind bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft anhängig. Schwarz hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen.

Kurz vor Weihnachten 2018 hatte Franziskus den Salzburger Erzbischof Franz Lackner zum Apostolischen Visitator für die Diözese ernannt. Dieser sollte im Auftrag des Papstes ein umfassendes Lagebild erheben. Die Visitation begann Mitte Jänner und wurde von Lackner und seinem Team bis Mitte März abgeschlossen. Der Bericht erging in Folge unveröffentlicht an die vatikanische Bischofskongregation.

Ende Juni wurde schließlich Militärbischof Werner Freistetter vom Papst zum Apostolischen Administrator der Diözese Gurk bestellt. Damit wurde die Diözese direkt dem Heiligen Stuhl unterstellt und das Amt von Engelbert Guggenberger als Diözesanadministrator beendet. Im vatikanischen „Bollettino“ wurde zudem Vatikan-Sprecher Alessandro Gisotti zitiert, der betonte, dass die Bewertung der Ermittlungsergebnisse aus der Apostolischen Visitation noch im Gang sei. Es handle sich um eine „komplexe Angelegenheit“.

religion.ORF.at/APA/KAP

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