Landau und Schönborn starten Lebensmittelsammlung

Die Caritas der Erzdiözese Wien hat ihre Sammlung von Lebensmitteln für armutsbetroffene Menschen begonnen. „Das tägliche Brot ist längst nicht für alle Menschen in unserem Land selbstverständlich“, sagte Caritas-Präsident Michael Landau.

Kardinal Christoph Schönborn und Landau riefen am Mittwoch bei einem Pressetermin vor dem Wiener Stephansdom zur Spende von haltbarer Nahrung zugunsten des Caritas-Projekts „Lebensmittel und Orientierung“ (Le+O) auf. „Auch hier bei uns in Österreich gibt es Menschen, die ein Leben an oder unter der Armutsgrenze führen - Menschen, für die ein gut gefüllter Kühlschrank die Ausnahme und nicht die Regel darstellt“, so Landau.

172 Pfarren der Erzdiözese Wien und hunderte Ehrenamtlich sind in den kommenden vier Wochen wieder im Einsatz, um Lebensmittel zu sammeln. Das Motto lautet heuer „Pfarren für Menschen in Not!“. „Damit macht diese Aktion wie so viele andere Initiativen deutlich, dass Pfarren starke Netzwerke der Solidarität und Nächstenliebe sind. Ihr Dienst ist unverzichtbar - und er zeigt der Welt, was gelebtes Christentum ist“, sagte Kardinal Schönborn.

Caritas-Präsident Michael Landau, eine Caritas-Mitarbeiterin und Kardinal Christoph Schönborn vor dem Wiener Stephansdom, Caritas-Projekt "Lebensmittel und Orientierung" (Le+O)

Caritas/Steindl

Startschuss für das Caritas-Projekt „Lebensmittel und Orientierung“ (Le+O) vor dem Wiener Stephansdom

Pfarrgemeinden oft ein „letztes Netz“

Pfarrgemeinden seien für viele Menschen oft ein „letztes Netz der Aufmerksamkeit, der Nächstenliebe und der Solidarität“, meinte auch Landau. Laut einer Erhebung spenden mehr als 12.000 ehrenamtliche Mitarbeiter in den Pfarren in Wien und Niederösterreich regelmäßig ihre Zeit für Menschen in Not. „Diese Menschen setzen ein konkretes Zeichen der Nächstenliebe. Hier wird Glaube ganz konkret - von Mensch zu Mensch, von Angesicht zu Angesicht“, so Schönborn.

Spendenhinweis

Erste Bank; IBAN: AT47 2011 1890 8900 0000; BIC: GIBAATWWXXX; Kennwort: Le+O

Im Vorjahr konnten über die Erntedanksammlung knapp 26,5 Tonnen Lebensmittel gesammelt und verteilt werden. Ausgegeben werden Reis, Kaffee, Nudeln und anderes über das Caritas-Projekt Le+O. In 14 Wiener und zwei niederösterreichischen Pfarren verteilen 1.000 Freiwillige das ganze Jahr über Lebensmittel, die im Handel nicht mehr verkauft und daher gespendet werden. Wöchentlich erhalten einkommensschwache Haushalte so rund 16 Tonnen gespendete Hygieneartikel und Lebensmittel.

Unmittelbar und konkret helfen

„Die Erntedanksammlung stellt hier einen ganz wichtigen Beitrag dar. Sie hilft unmittelbar und ganz konkret. Und das Wichtigste: Die Erntedanksammlung macht Menschen satt, sie stellt eine wichtige Entlastung der Haushaltseinkommen dar und sie ist ein konkreter Beitrag zu einem nachhaltigen Umgang mit unserer Umwelt“, erläuterte Le+O-Projektleiterin Safije Eder-Jenuzi.

Vor zehn Jahren wurde Le+O als Kooperation zwischen der Caritas der Erzdiözese Wien und Pfarren ins Leben gerufen. Mit dem Projekt hilft die Caritas armutsbetroffenen Menschen mit Lebensmitteln und Sozialberatung. Im Vorjahr wurden 845 Tonnen Lebensmittel ausgegeben, damit konnten 4.150 Haushalte mit rund 14.000 Personen unterstützt werden. „Wir dürfen uns als Kirche mit dieser Not nicht abfinden“, mahnte Landau.

Dank für Ernte nicht vergessen

Mit rund 1.000 freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist Le+O das größte Freiwilligenprojekt der Caritas österreichweit. „Die Freiwilligen tun doppelt Gutes: Sie retten die Lebensmittel und helfen Menschen in Not“, erläuterte der Caritas-Präsident.

Nach der Einschätzung von Kardinal Schönborn sei auch in einer Zeit, in der man glaubt, dass Lebensmittel aus dem Supermarkt kommen, der Dank für die Ernte nicht vergessen. Die Klimakrise stärke das Bewusstsein dafür, dass Ernte nichts Selbstverständliches ist. Das fördere wiederum die Hilfsbereitschaft der Menschen.

religion.ORF.at/KAP

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