Aufregung um „Königin von Saba“ im Stift

Die als Friedensoper zum Nahost-Konflikt gedachte Aufführung der „Königin von Saba“ von Carl Goldmark im Stift Klosterneuburg sorgt für Aufregung. Nacktheit und explizite sexualisierte Inhalte seien in einer Kirche nicht adäquat.

Nach der öffentlichen Generalprobe am Mittwoch hätte es seitens des Klosters geheißen, die Inszenierung könne nicht stattfinden, so Regisseur Peter P. Pachl. Es sei eine entschärfte Version am Donnerstagabend zur Aufführung gekommen, sagte Walter Hanzmann, Sprecher des Stifts Klosterneuburg, Freitagfrüh auf APA-Anfrage.

Es habe „keine pornografischen, sexualisierten und erotischen Szenen“ gegeben. Bei der Generalprobe am Mittwochabend sei das der Fall gewesen. „Es hat in einer Kirche nichts zu suchen“, dass um den Altar herum eine nackte Frau im String-Tanga mit einem überdimensionalen Dildo umgeschnallt spaziere, betonte Hanzmann.

Das Stift Klosterneuburg

APA/Herbert Pfarrhofer

Eine Aufführung der Oper „Königin von Saba“ im Stift Klosterneuburg sorgt für Aufregung

„Sexualität und Nacktheit“ aus Inszenierung streichen

„Das hätte Ihnen klar sein müssen“, hatte Matthias Hofmeister-Kiss, Leiter Kultur des Stifts Klosterneuburg, laut Pachl noch am Donnerstag geschrieben. Der Regisseur und sein Team wurden einer Aussendung zufolge zweimal in die Verwaltung des Stifts geladen - „mit der Alternative, einschneidende Änderungen anzubringen“ oder die Premiere am Donnerstag und die zweite Aufführung am Freitag - „beide weitgehend ausverkauft“ - würden seitens des Stifts abgesagt. Die Aufführungen würden untersagt, „wenn nicht jegliche Sexualität und Nacktheit aus der Inszenierung eliminiert werde“.

Beide Hauptproben seien ohne Beanstandung vorbei gegangen, so der Regisseur weiter. Die Androhung der Absage sei erst nach der öffentlichen Voraufführung erfolgt. Dazu Hanzmann: „Wir wurden nicht zur Hauptprobe eingeladen.“

Nicht zuletzt merkte der Sprecher des Stifts an, dass sich auch Gläubige beschwert hätten. Zudem habe sogar ein Mitglied des Ensembles an Propst Bernhard Backovsky geschrieben und die Inszenierung als „nicht tragbar“ bezeichnet.

religion.ORF.at/APA

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