Buddhistische Geheimlehren für den Frieden

Ein buddhistischer Mönch aus Tibet gibt Anfang Oktober in Wien eine Einweihung in Kalachakra, ein lang gehütetes spirituelles Geheimnis. Dadurch soll Frieden auf der Welt möglich werden.

Kalachakra ist ein sogenanntes höheres Tantra, das das Universum mit dem Inneren des Menschen (die Kreisläufe im Körper und den Geist) in Verbindung setzt. Über die Praxis der Lehren wird innere Harmonie angestrebt, die sich positiv auf das Umfeld auswirkt und so zum Frieden führen soll.

Sie wurden den Überlieferungen zufolge vom historischen Buddha Shakyamuni im hohen Alter gelehrt und nur an ausgewählte Personen weitergegeben. Der tibetische Meister Khentrul Rinpoche (Khentrul und Rinpoche sind beides Ehrentitel) wird die Kalachakra-Einweihung in Wien erstmals in Europa mit einem dreidimensionalen Mandala durchführen.

Ein 3-D-Modell des Kalachakra-Mandalas

Khentrul Rinpoche

Das dreidimensionale Mandala des Khentrul Rinpoche

Das Mandala wird live erstellt, es dient als visuelles Hilfsmittel, um komplexe religiöse Zusammenhänge zu verdeutlichen und dann auch verinnerlichen zu können. Das 3-D-Modell, das der Meister selbst mitentwickelte, wurde noch nie öffentlich gezeigt. Im Rahmen der Veranstaltungen werden auch Kalachakra-Ritualtänze durchgeführt - eine jahrhundertealte, besondere Zeremonie für Weltfrieden.

Veranstaltungshinweise

Die Kalachakra-Einweihung mit Vorträgen und begleitender Ausstellung findet von 2. bis 8. Oktober 2019 am Praterstern 1, 1020 Wien, statt. Der Eintritt ist frei, teilweise ist eine Anmeldung erforderlich.

Von zehnten bis 13. Oktober 2019 gibt es auch in der Steiermark im Kalachakra-Kalapa-Center Kalachakra-Tage.

An den Frieden auf der Welt glauben

Die Kalachakra-Woche soll laut einer Aussendung der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft (ÖBR) wichtige Impulse für den Weltfrieden bringen und viele Menschen darin bestärken, dass Weltfrieden möglich ist. Die Kalachakra-Lehren beschreiben umfangreich und detailgenau alle Ebenen des Lebens. „Sie sind ein reales und erprobtes Modell für das friedvolle Zusammenleben verschiedenster Kulturen. Ausgerichtet auf die Natur allen Lebens sind sie ein Kompass für ein friedvolles Zeitalter“, so die ÖBR.

In der Woche gibt es auch eine Ausstellung und mehrere Vorträge. Zeichnungen und Bilder von Kindern und Jugendlichen aus ganz Europa zum Thema Frieden werden ausgestellt. Die vom buddhistischen Verein Jonang Kalachakra Vienna organisierte Veranstaltung wird unterstützt von der Europäischen Buddhistischen Union (EBU) sowie der ÖBR.

Für alle Menschen zugänglich

Der aus Osttibet stammende tibetisch-buddhistische Jonang-Kalachakra-Meister Khentrul Rinpoche hat sich zum Ziel gesetzt, Botschafter für den globalen Frieden zu sein. In Wien wird er in zwei aufeinanderfolgenden Abendvorträgen den Weg zum Weltfrieden erklären, indem er den Kalachakra-Pfad vollständig, klar strukturiert, auch für Laien praktizierbar und allen Menschen zugänglich präsentiert.

Khentrul Rinpoche

Tibetan Buddhist Rime Institute

Khentrul Rinpoche, Mönch der Jonang-Linie, möchte die Kalachakra-Lehren in die Welt tragen, damit Frieden entstehen kann

2002 mit dem Dalai Lama in Graz

Auch der Dalai Lama, das geistliche Oberhaupt der Tibeter, ist Kalachakra-Meister. 2002 kamen mehr als 10.000 Menschen zu einer Kalachakra-Einweihung mit dem Dalai Lama nach Graz. Kalachakra wird als Brücke nach Shambhala betrachtet, jenem legendären und sagenumwobenen „Ort des Friedens und größter Glückseligkeit“, wie es in der Aussendung heißt. Shambhala sei durch die Kalachakra-Lehren zu einem außergewöhnlichen Daseinsbereich geworden.

Diese Lehren sind in der tibetisch-buddhistischen Jonang-Kalachakra-Traditionslinie seit Jahrhunderten authentisch erhalten geblieben und wie eine Brücke nach Shambhala. Die Veranstaltung wird in Englisch mit französischer, deutscher und ungarischer Übersetzung abgehalten.

religion.ORF.at

Mehr dazu:

Links: