Papst zum Klimagipfel: Noch nicht zu spät

Papst Franziskus hat die Weltgemeinschaft in einer Videobotschaft an den UNO-Klimagipfel in New York zu größten Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel aufgerufen.

„Auch wenn die Lage nicht gut ist und der Planet leidet, ist das Fenster der Möglichkeiten noch immer geöffnet. Noch. Noch sind wir in der Zeit. Lassen wir nicht zu, dass es sich schließt“, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche. Der Gipfel wurde am Montag eröffnet.

Der Papst erinnerte zugleich an die Vereinbarungen des Klimagipfels von Paris im Dezember 2015. "Vier Jahre nach dem historischen Abkommen können wir sehen, dass die Verpflichtungen, die die Staaten eingegangen sind, noch sehr „schwach" und weit davon entfernt sind, die gesetzten Ziele zu erreichen“, sagte er. Das Problem des Klimawandels sei verbunden mit Fragen der Ethik, Gleichheit und sozialen Gerechtigkeit, fügte er hinzu.

Politischer Wille vorhanden?

Umweltschutz und Kampf gegen Erderwärmung stehen für Franziskus im Zentrum seines Pontifikats. Dazu hatte er 2015 schon die Enzyklika „Laudato si’“ (Gelobt seist du) veröffentlicht. Der Papst sagte, er frage sich mittlerweile, ob überhaupt der politische Wille vorhanden sei, mehr personelle, finanzielle und technologische Mittel zur Abmilderung der schlimmsten Folgen des Klimawandels bereitzustellen und so den ärmsten und verletzlichsten Bevölkerungsgruppen zu helfen, die „am meisten“ unter der Erderwärmungen litten.

Obwohl die Lage „nicht gut“ sei, sei aber immer noch „genug Zeit“, um zu handeln und zukünftigen Generationen ein besseres Leben zu ermöglichen, fügte der Papst hinzu.

Thunberg hielt emotionale Rede

An dem Treffen nahmen rund 60 Staats- und Regierungschefs teil, darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). UNO-Generalsekretär Antonio Guterres wollte mit dem Gipfel erreichen, dass die Weltgemeinschaft mit verschärftem Nachdruck darauf hinarbeitet, die im Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 vereinbarten Ziele zur Reduktion des Kohlendioxidausstoßes zu erreichen.

Die 16-jährige schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg war der Politik in einer emotionalen Rede Versäumnisse und Profitgier auf Kosten der Umwelt vor. Auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen nahm am Gipfel teil und rief Österreich zu einem größeren Beitrag zum Klimaschutz auf.

religion.ORF.at/dpa/AFP

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