Sechs Neubesetzungen an Kath.-theol. Fakultät Wien

Die Katholisch-theologische Fakultät der Universität Wien startet mit einer Reihe von Neuberufungen ins Wintersemester. Dekan Johann Pock sieht die Fakultät damit „sehr gut positioniert“ in Wissenschaft, Gesellschaft und Kirche.

Dekan Pock begrüßte in einer Stellungnahme gegenüber Kathpress die Berufungen: Nun seien „wieder alle Institute sehr gut besetzt“ und die Katholisch-Theologische Fakultät insgesamt „sehr gut positioniert, um nicht nur die mehr als 1.000 Studierenden - darunter etwa 200 Doktorats-Studierende - auszubilden, sondern auch einen wichtigen Beitrag für Wissenschaft, Gesellschaft und Kirche zu leisten“, so Pock.

In kurzen Interviews betonen die neue Professorin und die Professoren das Ansehen der Fakultät. Die Verflechtung mit den anderen Fächern sei eng und produktiv und der Fokus auf die mittel- und osteuropäischen Länder ein Alleinstellungsmerkmal, so die neuen Professoren.

Alttestamentliche Bibelwissenschaft: Agnethe Siquans

Neben den Lehrstuhl-Neubesetzungen verwies Pock auf die Aufwertung der Stelle der Bibelwissenschaftlerin Agnethe Siquans. Sie lehrte seit 2010 als Außerordentliche Professorin am Institut für Alttestamentliche Bibelwissenschaft - seit 1. Juli 2019 ist sie nun Universitätsprofessorin für Alttestamentliche Bibelwissenschaft.

v.l.: Agnethe Siquans, Markus Tiwald, Andreas Kowatsch, Thomas Németh, Dekan Johann Pock,  Jakob Deibl und Johann Schelkshorn

kathpress/Henning Klingen

V.l.: Agnethe Siquans, Markus Tiwald, Andreas Kowatsch, Thomas Nemeth, Dekan Johann Pock, Jakob Deibl und Johann Schelkshorn

Theologie des Christlichen Ostens: Thomas Nemeth

Der 1974 in Wien geborene Nemeth ist (verheirateter) griechisch-katholischer Priester des byzantinischen Ritus. Er studierte Rechtswissenschaften und Katholische Theologie an der Universität Wien; 2003 promovierte er zum Dr. jur., ein Jahr später zum Dr. theol. 2013 habilitierte er sich an der Universität Wien.

Ab 2005 war er zunächst Fachvertreter für Ostkirchengeschichte und Ökumenische Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät Würzburg, ab 2009 Direktor des Ostkirchlichen Instituts der Universität Würzburg und Mitglied der Chefredaktion der Zeitschrift „Ostkirchliche Studien“. Ab 2018 übernahm er auch die Leitung des Projekts „Einrichtung und Koordinierung von Lehrgängen zur Vermittlung ostkirchlicher Kompetenzen“ (in Verbindung mit der Fachvertretung für Ostkirchengeschichte).

Kirchen- und Religionsrecht: Andreas Kowatsch

Der 1978 in Klagenfurt geborene Andreas Kowatsch studierte zunächst bis 2000 Rechtswissenschaften in Wien und Paris. 2002 folgte die Promotion in Wien. Bis 2004 studierte er in Wien außerdem katholische Fachtheologie. Kowatsch arbeitete darüber hinaus u.a. seelsorglich in Graz und wurde 2009 zum Priester geweiht.

2015 promovierte er in Wien zum Dr. theol. Für seine Arbeit erhielt er den Dissertationspreis der Fakultät. 2015 übernahm Kowatsch eine Lehrstuhlvertretung an der Universität Regensburg. 2019 folgte die Habilitation an der Universität München.

Neues Testament: Markus Tiwald

Markus Tiwald wurde 1966 in Güssing geboren. Er studierte bis 1993 in Wien und Lyon Katholische Theologie. 1994 wurde er zum Priester geweiht. Bis 1998 folgte ein Lizentiatsstudium am Studium Biblicum Franciscanum mit Schwerpunkten in biblischen Sprachen, Judaistik und biblischer Archäologie.

Von 1997 bis 2007 war er Universitätsassistent am Institut für Neutestamentliche Bibelwissenschaft der Universität Wien. Nach der Promotion 2001 war er von 2001 bis 2007 stellvertretender Vorsitzender der „ArgeAss“ (Arbeitsgemeinschaft bibelwissenschaftlicher AssistentInnen Österreichs) und Kuratoriumsmitglied des Österreichischen Katholischen Bibelwerkes. Nach der Habilitation 2007 lehrte er ab 2008 „Biblische Theologie und ihre Didaktik / Schwerpunkt Neues Testament“ an der Universität Duisburg-Essen. Tiwald ist außerdem ausgebildeter Psychotherapeut und war von 2005 bis 2009 Kolumnist des „Kurier“.

Christliche Philosophie: Johann Schelkshorn

Johann Schelkshorn wurde 1960 in Melk geboren. Er studierte Theologie, Philosophie und Klassische Philologie in Wien und Tübingen. 1989 promovierte er in Katholischer Theologie, 1994 in Philosophie. Ab 1990 war Schelkshorn zunächst als Assistent am Institut für Christliche Philosophie der Wiener Fakultät tätig; im Jahr 2000 übernahm er eine Assistenzprofessur.

2007 wurde er Außerordentlicher Professor am Institut für Christliche Philosophie, dem er seit 2016 vorstand. Zum 1. Oktober 2019 übernimmt er den Lehrstuhl für Christliche Philosophie in der Nachfolge des emeritierten Rudolf Langthaler.

Religion und Ästhetik: Jakob Deibl

Weiters wurde der seit 2013 im Fachbereich für Theologische Grundlagenforschung lehrende Benediktiner Jakob Deibl zum Assistenzprofessor („Tenure Track“) für die neue Professur „Religion und Ästhetik“ berufen. Damit - so Pock - werde die Wiener Fakultät „als das Zentrum für Theologie und Religionsforschung in Österreich gestärkt“.

religion.ORF.at/KAP

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