Angezeigte Finanzaktionen: Vatikan durchsucht Büros

Die vatikanische Gendarmerie hat am Dienstag Büros der ersten Sektion des Staatssekretariats und der Finanzaufsichtsbehörde Autorita di Informazione Finanziaria (AIF) durchsucht.

Wie Vatikansprecher Matteo Bruni laut einem Kathpress-Bericht vom Mittwoch später mitteilte, wurden Dokumente und elektronische Geräte sichergestellt. Die vom vatikanischen Staatsanwalt Gian Piero Milano autorisierte Aktion stand demnach in Zusammenhang mit Anzeigen der Vatikanbank Istituto per le Opere di Religione (IOR) und des Generalrevisors vom vorigen Sommer.

Keine Details

Es sei um „Finanzaktionen im Laufe der Zeit“ gegangen. Die jeweiligen Büroleiter seien informiert worden, so Bruni. Weitere Details wurden nicht genannt. Die Aktion ist deshalb ungewöhnlich, weil das Staatssekretariat als das Herz der vatikanischen Verwaltung und Diplomatie gilt. Die AIF soll über die Rechtmäßigkeit finanzieller Aktionen des Heiligen Stuhls wachen.

2018 weniger Verdachtsfälle

Die vatikanische Finanzaufsicht (AIF) hatte im vergangenen Jahr 56 suspekte Transaktionen festgestellt. Das sind wesentlich weniger als die 150, die 2017 gemeldet worden waren, wie aus einem am Dienstag in Rom vorgestellten AIF-Jahresbericht hervorgeht. In zwei Fällen wurden Bankkonten gesperrt.

religion.ORF.at/KAP