Hoffen auf Wandel durch Amazonien-Synode

Vor der Amazonien-Synode fordert der internationale Dachverband katholischer Entwicklungsorganisationen (CIDSE) einen systemischen Wandel der Wirtschaft und mehr Einsatz für eine integrale Ökologie.

Ziel der kirchlichen Reflexion müsse es sein „einen wichtigen Beitrag zur Pflege unseres gemeinsamen Hauses zu leisten“, so die CIDSE in einer Aussendung am Mittwoch. Die am Sonntag im Vatikan beginnende Sondersynode sei aber nicht nur eine Stimme gegen die Ausbeutung der Ureinwohner Amazoniens, sie stelle auch einen „wichtiger Meilenstein im Leben der Kirche“ dar, die damit die Trennung zwischen Spiritualität und politischem sowie sozialem Handeln überwinden könne.

Zunehmende Entwaldung, Ausbeutung und die Notlage der Ureinwohner des Amazonas und ihrer Gebiete forderten einen Paradigmenwechsel, so das katholische Entwicklungshilfenetzwerk im Blick auf die alarmierende Situation. Soziale und ökologische Ungerechtigkeit könnten nur mit einer umfassenden Reform gelöst werden.

Verurteilung repressiver Strukturen

Dazu gehöre neben der Verurteilung repressiver globaler Strukturen und des Klimanotstands auch eine Reflexion des Kolonialismus und des „Modells der Gier“. Morde an Menschenrechtsverteidigern und Angriffe auf die Naturrechte im Amazonas würden jedoch davon zeugen, „wie das herrschende System mit Kritik umgeht“, mahnte die CIDSE.

Ein Bub aus der Ethnie der Waorani am Teata-Wasserfall, am Curaray-Fluss, in der Provinz Pastaza, Ecuador

APA/AFP/Rodrigo Buendia

Bub aus der Ethnie der Waorani am Teata-Wasserfall am Curaray-Fluss, in der Provinz Pastaza, Ecuador

Die Synode sei darum ein „prophetischer Gipfel über die Zukunft dieser Gemeinschaften und die Zukunft des gesamten Planeten“, da die ganze Welt mit dem Amazonas verbunden sei. Allein im Amazonas-Gebiet seien davon rund 34 Millionen Menschen, alle Lebensformen dieser Region sowie ihre biologische Vielfalt betroffen.

Enzyklika „Laudato si’“ umsetzen

Neben den ökonomischen und ökologischen Fragen stelle die Synode auch eine Fortsetzung des Prozesses dar, den Papst Franziskus mit der Veröffentlichung des Apostolischen Schreibens „Evangelii gaudium“ (2013) und der Enzyklika „Laudato si’“ (2015) eingeleitet hat. Die Bischofssynode unter dem Thema „Amazonien - neue Wege für die Kirche und eine ganzheitliche Ökologie“ sei „der natürliche nächste Schritt“.

CIDSE

CIDSE ist ein Bündnis aus 18 katholischen nordamerikanischen und europäischen Entwicklungsorganisationen, die in 120 Ländern weltweit aktiv sind. Dazu gehört unter anderem die Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission (KOO).

In Vorbereitung auf die Synode hat CIDSE gemeinsam mit dem kirchlichen Panamazonien-Netzwerks REPAM unter dem Motto „Save the Amazon, she will save us“ zahlreiche Informationen, Videos etc. bereitgestellt, die in den Sozialen Netzwerken unter dem Hashtag #AmazonSourceofLife zu finden sind. Während der dreiwöchigen Synode plant der Dachverband eigene Aktivitäten, unter anderem einen Round Table, Workshops und Vorträge. Vonseiten der CIDSE werden die Generalsekretärin des internationalen Dachverbands, Josianne Gauthier, präsent sein.

religion.ORF.at/KAP

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