Lange Nacht der Museen: Viele kirchliche Schauplätze

Rund 730 Museen, Galerien und Kulturinstitutionen in ganz Österreich öffnen im Rahmen der ORF-„Langen Nacht der Museen“ am kommenden Samstag ihre Pforten. Unter den Programmangeboten finden sich auch kirchliche Highlights.

Vom Neusiedler bis zum Bodensee, können etwa Diözesanmuseen und die Schauräume einiger Klöster besichtigt werden. Zum 20. Mal haben Interessierte mit nur einem Ticket Zugang zu allen teilnehmenden Einrichtungen; das Ticket kostet 15 Euro (ermäßigt zwölf Euro) und gilt am Samstag von 18.00 bis 1.00 Uhr Früh als Eintrittskarte sowie als Fahrschein für Shuttle-Busse zwischen den einzelnen Veranstaltungsorten.

In Wien sorgt das Dom Museum mit Rundgängen durch die neue, erst zwei Tage davor eröffnete Themenausstellung „Family Matters“ für ein Highlight für religiös Interessierte. Die Sammlung des Hauses ist einzigartig und umspannt einen riesigen Zeitraum: Die historischen Schätze des Wiener Stephansdoms und der Erzdiözese Wien wie zum Beispiel das älteste Porträt des Abendlandes mit dem Habsburgerherrscher Rudolf IV. aus dem 14. Jahrhundert, Klassiker aus der legendären Avantgarde-Kunstsammlung des Priesters und Mäzens Otto Mauer und zeitgenössische Kunst treten hier in einen inspirierenden Dialog.

Bibelsammlung und Tierspuren

Im Bibelzentrum (1070, Breite Gasse 4) können Interessierte die historische Bibelsammlung mit Ausgaben aus fünf Jahrhunderten in knapp 500 Sprachen kennenlernen.

Einen Besuch lohnt in der Museumsnacht auch das Museum im Schottenstift: Es lädt zu einem tierischen Rundgang durch seine Sammlungen ein. Tierspuren ziehen sich durch alle Bereiche des Klostermuseums. Man findet sie in Handschriften, auf Gemälden oder im Naturhistorischen Kabinett. Die Schatzkammer des Deutschen Ordens in der Wiener Singerstraße 7 verwahrt Kostbarkeiten aus ihrer mehr als 500-jährigen Geschichte. Der Schwerpunkt der Sammlung des ehemaligen Ritterordens liegt auf den Epochen der Gotik, Renaissance und des Barock.

Sammelstätten Stifte und Orden

Wie sehr Ordensniederlassungen auch heute noch beeindruckende Sammelstätten von Kunst und Kultur aus Geschichte und Gegenwart sind, werden Besucher auch in den Benediktiner- bzw. Chorherrenstiften Kremsmünster und St. Florian (OÖ) sowie Göttweig und Dürnstein (NÖ) feststellen. Neben den Ausstellungen werden auch Sonderveranstaltungen in der „Kunst.werk.statt Kloster“ geboten.

Stift Göttweig

APA/ORF/Milenko Badzic

Stifte und Klöster zeigen ihre Schätze (im Bild: Stift Göttweig)

Im Stift St. Florian führt Kustos Harald Ehrl durch die Sonderausstellung „Peter III. & Maximilian I. - Ein Florianer Propst und sein Kaiser“, ein weiterer Fokus liegt auch auf dem Sebastiansaltar von Albrecht Altdorfer: „Entstanden irgendwo zwischen dem ritterlichen Mittelalter und dem Entdeckergeist der Renaissance, birgt er so manches Geheimnis“, das etwa in einer Kinderführung mit Taschenlampen erkundet wird.

Stift Kremsmünster zeigt seine Kunstsammlungen mit Werken von Weltruf wie beispielsweise den berühmten Tassilokelch, zu dem erst jüngst Forschungsergebnisse publiziert wurden. Zu sehen sind auch der Tassiloleuchter, Werke der europäischen Malerei des 15. bis 19. Jahrhunderts, die Bibliothek etc.

Eintauchen in die Tierwelt der Bibel

Auch die Diözesanmuseen in Graz, St. Pölten und Eisenstadt zeigen ihre Dauer- und aktuellen Sonderausstellungen: „Tauchen Sie in die Tierwelt der Bibel ein“, ladet das Museum in Graz Interessierte zu mehreren Themenführungen ein. Immerhin würden in der Heiligen Schrift 130 Tiere genannt - als Gefährten, Freunde und Nutztiere, aber auch Bedrohung und Gefahr, wie es in der Ankündigung heißt. Kinderführungen werden unter dem Titel „Tierisches Gewimmel“ geboten.

Im Diözesanmuseum Eisenstadt lautet der Titel eines Programmpunkts „Blumen in der Bibel und auf Messgewändern“; um 20 Uhr steht dazu Altbischof Paul Iby für ein Gespräch zur Verfügung. Das St. Pöltner Diözesanmuseum gewährt unter dem Titel „Kirche, Kunst & Kurioses: die Depots des Diözesanmuseums“ mehrmals Einblicke in die der Öffentlichkeit sonst nicht zugänglichen Depots. Maximal 15 Personen dürfen daran teilnehmen, Zählkarten gibt es ab 18.00 Uhr.

„Ausgewählte Schätze“ in Salzburg

Die Programmankündigung des „DomQuartiers“ in Salzburg verspricht stündlich ab 18.00 Uhr durchgeführte „Blitzlichtführungen zu ausgewählten Schätzen“. Dabei stehen jeweils unterschiedliche Highlights des Museums im Mittelpunkt - von der holländischen Malerei über „barocke Schätze von Bernini bis Rubens“ bis zu Kuriosem aus der Kunst- und Wunderkammer.

Im Westen Österreichs locken in der „Langen Nacht der Museen“ ein Besuch in der Innsbrucker Hofkirche, auch „Schwarz-Mander-Kirche“ genannt, die mit ihren 28 überlebensgroßen Bronzestatuen als Tirols bedeutendstes Kunstdenkmal gilt, oder im Krippenmuseum in Dornbirn, wo man sich schon auf das Geburtsfest Jesu einstimmen kann. Alljährlicher Anziehungspunkt in Kärnten ist der Stadtpfarrturm von St. Egyd in Klagenfurt mit dem beeindruckenden Blick auf das Zentrum der Kärntner Landeshauptstadt, dazu gibt es die Ausstellung „Die Türmer zu Clagenfurth“.

religion.ORF.at/KAP

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