Uni-Lehrgang „Migrationsmanagement“ in Salzburg

Dem Umstand, dass Migrationsbewegungen unvermeidbare Begleiterscheinungen in einer globalisierten Welt sind und Ausgangs- und Aufnahmegesellschaften „unausweichlich betreffen“, trägt der Uni-Lehrgang Migrationsmanagement in Salzburg Rechnung.

Ab dem Sommersemester 2020 veranstalten die dortige Universität und das kirchliche Bildungszentrum St. Virgil gemeinsam diese dreijährige berufsbegleitende Ausbildung. Rechtliche, ökonomische und soziale Aspekte von Migration werden dabei ebenso beleuchtet wie religionsbezogene Themen: Franz Gmainer-Pranzl, Leiter des Zentrums Theologie Interkulturell an der Uni Salzburg, leitet das Modul „Kultur- und Religionswissenschaft“.

Die weiteren Module des Curriculums sind Migrationspolitik und Migrationsrecht, verantwortet von der Salzburger Historikerin Sylvia Hahn, sowie Management bzw. Recht in der Sozialwirtschaft unter der Federführung des auch in der Armutskonferenz engagierten Politikwissenschaftlers Nikolaus Dimmel.

Hochkarätige Referierende

Unter den hochkarätigen Referierenden des Lehrgangs finden sich Fachleute wie der Salzburger Kirchenhistoriker und Ökumene-Experte Dietmar Winkler, der Religionsrechtler Richard Potz, der Leiter des Zentrums für Islamische Theologie in Münster, Mouhanad Khorchide, der Diakonie-Sozialexperte Martin Schenk oder die ehemalige Bundesministerin und OSZE- Sonderbeauftragte im Kampf gegen Menschenhandel, Helga Konrad.

Der Uni-Lehrgang wird vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen rund um das Thema Migration angeboten, geht aus der Ausschreibung hervor: Ausländerfeindlichkeit, verschärfte Zuwanderungsbestimmungen und auch rassistisch motivierte Straftaten ließen „Einstellungen erkennen, die ein Gelingen von Integrationsprozessen erschweren und auf Seiten der Migrant/innen zu Ressentiments, zur Verstärkung gegenkultureller Identitäten und zur Instrumentalisierung religiöser Überzeugungen führen können“.

Breite Zielgruppe

Folgen dieser Entwicklung seien „die sinkende Bereitschaft, sich auf einen wechselseitigen Lern- und Auseinandersetzungsprozess einzulassen, sowie der Verlust der Fähigkeit, interkulturelle Begegnungen als Bereicherung zu erfahren“.

Die Zielgruppe ist breit gestreut: Eingeladen sind Praktiker in sozialwirtschaftlichen Organisationen ebenso wie Mitarbeitende der öffentlichen Sicherheit, Sozialarbeiter, Pädagogen, Journalisten oder Absolventen von Studienrichtungen mit Migrationsbezug, Mindestvoraussetzung ist die Matura. 30 Personen werden in den Lehrgang aufgenommen, die Bewerbungsfrist endet am 15. Dezember 2019. Die Lehrgangsgebühr beträgt 1.740 Euro pro Semester, dazu kommen Prüfungsgebühren von 730 Euro. Erfolgreiche Absolventen der bis November 2022 dauernden Ausbildung tragen den Titel „Master of Arts in Migrationsmanagement“.

religion.ORF.at/KAP

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